Kommentar

Masern sind immer unnötiges Leid

Von Michael Hubert Veröffentlicht:

"Da bekommen meine Eltern aber noch richtig Ärger", sagt die masernkranke Zeichentrick-Heidi, als sie von der Impfung erfährt. Sie hat Fieber und Kopfweh, es juckt am ganzen Körper - und das Mädchen ist richtig sauer.

Zu Recht! Schließlich hätten ihre Eltern mit zwei kleinen Pieksern im Abstand von zwei Wochen die Erkrankung, den Juckreiz und alles andere verhindern können. Zwei Wochen unnötiges Leiden sollten doch eigentlich genug Grund sein, Kindern eine ebenso unnötige Infektionskrankheit zu ersparen und sie zu impfen.

Dabei geht es gar nicht um die seltenen schweren Verläufe oder die noch selteneren Spätfolgen einer Maserninfektion. Das wird zwar in der Impf-Argumentation meist betont. Doch für viele Menschen sind nun mal rein statistische Zahlen nicht zu erfassen. Was zählt, ist die eigene Erfahrung. Und man muss schon 1000 masernkranke Kinder kennen, um persönlich von einer Masernenzephalitis zu wissen - wer tut das?

Darum nicht mit weit entfernten Dingen argumentieren, sondern auf das Naheliegende fokussieren - was viele noch aus eigener Erfahrung kennen. Fragen Sie: "Soll ihr Kind im abgedunkelten Raum liegen, mit Fieber, Kopfweh und Juckreiz am ganzen Körper - oder nicht?"

Lesen Sie dazu auch: Schon wieder Masern - Ärzte fordern Impfplan

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Kommentare
Margarita Moerth 03.05.201008:37 Uhr

Nicht verharmlosen

Es stimmt schon. Man muss den Menschen dort anrühren, wo er für Argumente zugänglich ist: bei eigenen Erfahrungen. Doch gerade die "Kinderkrankheit" Masern kennen viele von uns nur noch vom Hörensagen, eben WEIL lange Jahre hindurch eifrig geimpft worden ist.

Dass eine Masernerkrankung an sich schon nicht harmlos, jedenfalls weitaus unangenehmer und langwieriger ist als eine banale "Erkältung" (grippaler Infekt), reicht meines Erachtens nicht aus, (fanatische) Impfgegner (und deren Zahl nimmt zu!) zur Räson zu bringen. Mit ihrer Impfverweigerung bringen aber sie nicht nur ihre Kinder und sich selbst, sondern auch ihre Mitmenschen in Gefahr.

Die Masernkrankheit ist keine harmlose Geschichte, und Komplikationen wie Meningitis oder Otitis media können Leben nachhaltig zum Negativen verändern.

Dabei macht uns das Masernvirus ohnehin die Freude, sich - etwa im
Gegensatz zu den INfluenzaViren oder gar zum HI-Virus - nicht zu verändern, sodass wir nicht alle Jahre zur Nadel greifen müssen, weil das mutierte Virus von der Immunabwehr nicht wiedererkannt wird. Ordentlich durchgeimpft im Kombipack MMR (Masern-Mumps-Röteln)mit den nötigen Auffrischungen, und man ist ein Leben lang vor dieser Krankheit gefeit.
Warum verweigern so viele Eltern ihren Kindern diese Chance?

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