Kommentar
Impfaufklärung braucht Ressourcen
Es ist absehbar, dass PharmaUnternehmen wegen der erzwungenen Preissenkungen bei den Impfstoffen künftig ihre Beiträge zur Aufklärung über die Möglichkeiten der Prävention in Deutschland einschränken werden.
Das wird zum Beispiel Kongresse und Fortbildungsveranstaltungen treffen, die mit weniger Sponsorengeld entweder für Teilnehmer deutlich teurer oder ganz gestrichen werden könnten. Hier soll nun der öffentliche Gesundheitsdienst in die Bresche springen. Angesichts klammer Kassen wird viel Fantasie nötig sein, um dieser Rolle gerecht zu werden.
Die Aufgabe ist riesig: Gut ein Drittel der Eltern in Deutschland hat Vorbehalte gegen einzelne Impfungen, wie eine aktuelle Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergeben hat. Besonders von ihren Ärzten, möchten die Menschen dabei zu Schutzimpfungen beraten werden.
Aber auch viele niedergelassene Mediziner sind skeptisch: In einer RKI-Befragung bewerteten zum Beispiel vier von fünf Ärzten die dringend für sie empfohlene eigene Grippe-Impfung als unnötig. Um das Bild zu ändern, ist viel Aufklärungsarbeit nötig. Und dazu werden die öffentlichen Gesundheitsdienste künftig mehr Geld in die Hand nehmen müssen.
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