Kommentar
Ohne Ärzte geht nichts bei Masern!
Impfkampagnen ohne überzeugte Ärzte sind zum Scheitern verurteilt. Bei der Vermittlung von Impfzielen in der Bevölkerung haben Allgemeinmediziner und Pädiater nämlich die entscheidende Schlüsselstellung. Über 90 Prozent der Eltern halten ein Gespräch mit ihrem Arzt immer noch für die beste aller möglichen Informationsquellen zum Impfschutz, hat jetzt gerade eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergeben.
Viele Kollegen haben sich dabei in den vergangenen Jahren von den Strategien gegen Masern überzeugen lassen. So ist man heute in großen Teilen Deutschlands von der 95-prozentigen Durchimpfung der Kleinkinder nicht mehr weit entfernt. Diese Impfrate wird angepeilt, damit die für 2015 von der WHO anvisierte Masernelimination in Europa gelingen kann.
Wichtig ist es jetzt aber, Altlasten aus vergangenen Jahrzehnten anzugehen. Viele Jugendliche und junge Erwachsene sind als Kinder nicht geimpft worden. Sie sind heute bei uns die größte Patienten-Gruppe bei Masern-Ausbrüchen. Jeder Kontakt mit Heranwachsenden und unter 40-Jährigen sollte daher auch genutzt werden, um den Masernschutz zu überprüfen und gegebenenfalls Impflücken zu schließen.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Masernschutz hängt von der Einstellung des Arztes ab