Vogelgrippe ist keine Gefahr für Reisende in Asien

PEKING/MÜNCHEN (dpa/ug). Die WHO hält es für durchaus möglich, daß es in China bereits Infektionen von Menschen durch die Vogelgrippe gibt. Entwarnung gab die WHO am Wochenende: Das Vogelgrippe-Virus hat sich entgegen aller Befürchtungen noch nicht mit einem menschlichen Influenza-Virus zusammengetan. Es habe noch keine Übertragung von Mensch zu Mensch gegeben.

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Bislang sind noch keine Infektionen von Menschen in China bekannt geworden, wie sie aus anderen asiatischen Ländern berichtet wurden. Bislang sind in Asien mindestens 19 Menschen an der Vogelgrippe gestorben.

Deutsche Wissenschaftler warnen vor Panikmache: "Reisende und die gesamte Bevölkerung werden verunsichert", so Professor Gerd Frösner und Dr. Nikolaus Frühwein von der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen in München. Das sei medizinisch nicht gerechtfertigt.

Alle Menschen, die bisher in Asien an Vogelgrippe gestorben sind, hatten sehr engen Kontakt zu den Vögeln gehabt - "in Relation zur Größe der dort lebenden Bevölkerung ist dies ein verschwindend kleiner Anteil. Man kann derzeit nicht von einer generellen Gefährdung der Bevölkerung sprechen", heißt es weiter in der Mitteilung. "An dieser Datenlage hat sich nichts Grundlegendes geändert."

Bei der reisemedizinischen Beratung sollten Reisende in die betroffenen Regionen deshalb zunächst einmal beruhigt werden: Eine Ansteckung erfolgt ausschließlich über virushaltige Aerosole. Wird das Fleisch infizierter Tiere vor dem Genuß gekocht oder gebraten, ist ebenfalls keine Infektion möglich.

Dann können Reisenden aber einige Verhaltenstips gegeben werden: Am sichersten ist es, nur Geflügelfleisch und Eier zu essen, die ausreichend erhitzt worden sind. Außerdem sollten Urlauber Geflügelmärkte und -farmen meiden. Auch von Kontakt mit rohem Geflügel wird abgeraten.

"Prinzipiell ist derzeit für Asien-Touristen eine Impfung gegen die Influenzaviren des Menschen zu empfehlen", so Frösner und Frühwein. "Bei einer Grippe-Erkrankung in Asien kann es zur Quarantäne und anderen Maßnahmen der lokalen Gesundheitsdienste kommen, weil die Influenza- und Sars-Erkrankungen klinisch schwer zu unterscheiden sind."

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