Kommentar zur TB-Eindämmung

Regierungen unter Druck setzen!

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Es gibt sehr große Fortschritte bei der globalen Bekämpfung der Tuberkulose - hier konnte die WHO in den vergangenen 20 Jahren einiges bewegen und zwei wichtige Ziele schon jetzt so gut wie erreichen: Es sterben nur noch knapp halb so viele erkrankte Menschen wie 1990, und die Inzidenz geht weltweit zurück.

Die aktuellen Zahlen zeigen aber auch, wie fragil der Fortschritt ist. Gerade in den instabilen Ländern Afrikas und in einigen von Armut geprägten Regionen in Südostasien ist vom Fortschritt wenig zu spüren.

Da nützt es vermutlich auch wenig, wenn die WHO die Welt zu weiteren Spenden für ihr TB-Programm aufruft. Sieben bis acht Milliarden Dollar, so schätzt die Organisation, wären pro Jahr nötig, um TB effektiv in ärmeren Ländern einzudämmen.

Sechs Milliarden kommen jährlich bereits zusammen, es wäre tragisch, würde der weitere Fortschritt an den fehlenden ein bis zwei Milliarden Dollar scheitern.

Doch Geld ist hier nicht das einzige Problem, es liegt auch am mangelnden Interesse der stark betroffenen Länder, die ihre Ressourcen lieber in neue Raketen oder das Wohlergehen der Herrscherfamilie stecken als in das nationale Gesundheitssystem.

Hier wäre die Staatengemeinschaft gut beraten, mehr Druck auszuüben. Nur so kann die TB-Bekämpfung auch weiter erfolgreich sein.

Lesen Sie dazu auch: Tuberkulose-Bericht: Wo bleiben die Fortschritte?

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