Kombitherapie mit Pemetrexed hat Doppeleffekt bei Pleuramesotheliom

BERLIN (gvg). Für Patienten mit malignem Pleuramesotheliom gab es lange Zeit keine erfolgversprechende Therapie. Mit der Substanz Pemetrexed gibt es jetzt erstmals eine Option, die das Überleben bei dieser Erkrankung, die an Häufigkeit zunimmt, verlängern kann. Zudem wird die Lungenfunktion günstig beeinflußt.

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Die Inzidenz des malignen Pleuramesothelioms als Spätfolge einer Asbestexposition wird in Europa noch bis zum Jahr 2020 kontinuierlich ansteigen. Das betonte Dr. Monika Serke vom Helios-Klinikum Emil von Behring (Lungenklinik Heckeshorn) in Berlin.

Wenn es nicht gelinge, die Therapie zu verbessern, müsse man davon ausgehen, daß an dieser Erkrankung in den nächsten zwei Jahrzehnten weltweit etwa 250 000 Menschen sterben werden, sagte Serke bei einer Veranstaltung des Unternehmens Lilly auf dem Pneumologen-Kongreß.

Mit der Substanz Pemetrexed (Alimta®) steht seit Ende 2004 zum ersten Mal ein zugelassenes Medikament für die Chemotherapie beim malignen Pleuramesotheliom zur Verfügung.

In der Zulassungsstudie mit einem randomisierten, kontrollierten Design erhielten insgesamt 448 Patienten entweder eine Monotherapie mit Cisplatin oder Cisplatin plus Pemetrexed. Weil Pemetrexed in den Folsäurestoffwechsel eingreift, erhielten die Patienten außerdem in beiden Studienarmen Folsäure und Vitamin B12.

"Die mittlere Überlebenszeit betrug bei Pemetrexed-haltiger Therapie gut ein Jahr, in der Cisplatin-Kontrollgruppe dagegen nur gut neun Monate", so Serke. Damit sei erstmals ein lebensverlängernder Effekt eines Chemotherapeutikum beim Pleuramesotheliom nachgewiesen.

Auch symptomatisch wirkte sich die Therapie günstig aus: In der Kontrollgruppe fiel die mittlere Lungenfunktion im Verlauf von sechs Behandlungszyklen um etwa fünf Prozent ab. In der Gruppe mit Pemetrexed stieg sie signifikant um etwa zehn Prozent an (p=0,002).

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