Bündnis Hoffnung bei Darmkrebs macht sich stark für Vorsorge

HAMBURG (nke). Unter der Schirmherrschaft des Starkochs Eckart Witzigmann hat sich das Aktionsbündnis "Hoffnung bei Darmkrebs" gegründet. Das Bündnis will Anlaufstelle sein für Menschen mit Darmkrebs und ihre Angehörigen. Hinter der Initiative stehen die Stiftung Lebensblicke, die Barmer Ersatzkasse, die Sektion Gastroenterologie im BDI und Sanofi-Aventis.

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Durch große Medienkampagnen ist das einstige Tabuthema Darmkrebs ins Bewußtsein der Öffentlichkeit gerückt. 500  000 Menschen haben im vergangenen Jahr die Möglichkeit der Früherkennung durch Darmspiegelung genutzt. "So viele wie nie zuvor", betont Dr. Bernd Birkner aus München.

Die Krankheit könne daher zunehmend in frühen Stadien entdeckt werden, in denen noch gut behandelt werden kann. "Doch bislang gibt es noch keine Organisation, die sich der Erkrankten annimmt", erklärte der niedergelassene Gastroenterologe bei einer Veranstaltung in Hamburg.

Diese Lücke will das Aktionsbündnis schließen und eine Anlaufstelle für Betroffene und ihre Angehörigen sein. Birkner: "Mit der Eröffnung der Diagnose fällt der Patient in ein tiefes Loch. Wir müssen in dieser Situation Hoffnung geben und die Möglichkeit, sich zur orientieren."

An Informationstagen für Patienten im gesamten Bundesgebiet können sich Betroffene ausführlich über die Erkrankung informieren und mit Experten ins Gespräch kommen. Darüber hinaus informiert das Bündnis Interessierte in einer Broschüre über die Ursachen, Diagnostikmöglichkeiten und Therapie-Optionen bei Darmkrebs. Teil der Broschüre ist eine Checkliste, die dem Patienten die Vorbereitung auf das Arztgespräch erleichtert.

Eckart Witzigmann, der Schirmherr der Aktion, hat extra für Betroffene einige Rezepte entwickelt. "Denn gesundes Essen ist ein wesentlicher Katalysator für mehr Lebensqualität und Lebensfreude", sagt der 3-Sterne-Koch.

Witzigmann setzt sich aus persönlicher Betroffenheit für die Aufklärung ein. Bei ihm wurden vor einiger Zeit Darmpolypen, also Krebsvorstufen, entdeckt und entfernt. "Ich kann nur jedem raten, die Vorsorge zu treffen. Das hat mein ganzes Verhalten und meine Ernährung geändert."



Aktionsbündnis "Hoffnung bei Darmkrebs"

Die Stiftung Lebenshilfe, die Barmer Ersatzkasse, die Sektion Gastroenterologie des Bundes deutscher Internisten und Sanofi-Aventis haben sich in dem Bündnis als Anlaufstelle für Darmkrebspatienten und ihre Angehörigen zusammengeschlossen. Über die Aktivitäten kann man sich im Internet informieren. Die kostenlose Patienten-Broschüre mit den Rezepten von Eckart Witzigmann ist zu bestellen beim Aktionsbündnis "Hoffnung bei Darmkrebs", Postfach 130 120, 50495 Köln

Weitere Infos im Internet unter: www.hoffnung-bei-Darmkrebs.de und www.lebensblicke.de

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