Onkologen lehnen IQWiG-Fazit zu Leukämien ab

BERLIN (eb). Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bestreitet in seinem Abschlussbericht - wie gemeldet - den Nutzen bestimmter Formen der Stammzelltransplantation bei akuten Leukämien. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) in Berlin wehrt sich dagegen und setzt sich für den Erhalt der Transplantation als Kassenleistung ein.

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Nach Ansicht des DGHO-Vorsitzenden Professor Gerhard Ehninger übergeht das Fazit des Berichts die Einwände der Experten aus dem Anhörungsverfahren. Auch die Daten, die mehrere Studiengruppen eingereicht haben, würden in dem Bericht nicht berücksichtigt.

Nach dem Stand des Wissens sei eine Stammzelltransplantation auch von nicht verwandten Spendern bei akuten Leukämien mit Hochrisikomerkmalen zwingend erforderlich, so die DGHO. Wer davon abweiche, verstoße gegen die Verpflichtung, Patienten die wirksamste Therapie anzubieten.

Die IQWiG-Forderung nach vergleichenden Studien werde der Heterogenität der Leukämien nicht gerecht und "geht an der medizinischen Wirklichkeit vorbei". Der Abschlussbericht hat für den Auftraggeber, den Gemeinsamen Bundesausschuss, nur einen empfehlenden Charakter.

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