Kommentar
Krebs durch HRT? Das bleibt unklar
Die Diskussion um Hormonersatztherapie (HRT) und Brustkrebs geht weiter - durch neue Daten aus der berühmten WHI-Studie. Demnach geht die Brustkrebs-Inzidenz bereits kurze Zeit nach Absetzen der Hormone deutlich zurück.
Die neuen Studiendaten bestätigen einen Trend, der sich seit 2002, als die WHI-Studie unter anderem wegen der erhöhten Brustkrebsrate unter HRT vorzeitig abgebrochen wurde, nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland gezeigt hat. Aber die spannende Frage, ob Hormone tatsächlich Krebs auslösen, ist nach wie vor unbeantwortet.
Der rasche Rückgang der Brustkrebsrate nach dem Absetzen der Hormone ist eher eine Bestätigung der Hypothese, dass Hormone lediglich das Wachstum bereits bestehender Karzinome stimulieren, sodass diese bei Früherkennungsuntersuchungen schneller erkannt werden. Ein Rückgang der Karzinogenese infolge des Hormonentzugs würde sich sicherlich nicht so rasch bemerkbar machen. Aber auch eine Stimulation des Krebswachstums ist keine Bagatelle. Zu Recht empfehlen Experten die HRT nur noch für Frauen mit starken klimakterischen Beschwerden. In dieser Indikation sind Hormone bisher allerdings unschlagbar.
Lesen Sie dazu auch: Krebsrisiko sinkt rasch nach HRT-Ende