GastKommentar

Nierenschädigung "mit Hochdruck"

Von Professor Jan Galle Veröffentlicht:

Blutdruck und Niere - so lautet das Motto des diesjährigen Weltnierentags. Damit liegt der Fokus auf der Korrelation der Volkskrankheit Bluthochdruck mit Nierenerkrankungen - wobei beide häufig unterdiagnostiziert sind, trotz steigender Inzidenz.

Die Hypertonie ist zu 30 Prozent Ursache chronischer Nierenerkrankungen, und umgekehrt bringt die Niereninsuffizienz häufig eine Hypertonie mit sich. Dieses Wechselspiel ist umso dramatischer, als die Betroffenen beide Erkrankungen häufig gar nicht bemerken und sie bis zur Krisis unbehandelt bleiben. Schätzungen zufolge hat jeder Zweite über 60 Jahre eine manifeste Hypertonie - aber jeder zehnte Hypertoniker ist nicht in Behandlung. Diese Patientengruppe schädigt über Jahre massiv ihre Gefäße und daher auch "mit Hochdruck" die Nieren.

Die Botschaft des Weltnierentages ist: Hypertonie möglichst früh diagnostizieren und therapieren. Obligat ist zudem bei allen Hypertonikern die jährliche Kontrolle der Nierenfunktion. Bei schwer einstellbarem Blutdruck sowie Zeichen einer Nierenerkrankung sollte zum Nephrologen überwiesen werden.

Professor Jan Galle aus Lüdenscheid ist Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie

Lesen Sie dazu auch: Weltnierentag richtet Fokus auf die Hypertonie

Mehr zum Thema

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer