KV will Ärzte ins Netz bringen

Online-Marketing wird für Praxen im Wettbewerb zunehmend wichtig. Doch viele Ärzte haben Vorbehalte gegen das Internet.

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HAMBURG (di). Viele Ärzte zeigen noch immer Vorbehalte gegen Online-Marketingmaßnahmen wie etwa Praxis-Websites. Die KV Hamburg will ihren Mitgliedern das Thema näher bringen.

"Wir wollen versuchen, Ärzte dazu zu bringen, sich verstärkt dem Thema zu widmen. Das wird aber kein leichtes Unterfangen", sagte Hamburgs KV-Vorstand Walter Plassmann bei einem Symposium über Patientenkommunikation in Zeiten des Internets.

Das Symposium des Medizin-Management-Verbandes wurde zusammen mit dem Springer Medizin Verlag veranstaltet.

Plassmann erinnerte daran, dass die KV in der Hansestadt ihren Mitgliedern schon vor vielen Jahren Unterstützung bei der Erstellung einer professionellen Website angeboten hatte.

Das Interesse blieb überschaubar: Ganze 200 der rund 4500 Mitglieder nutzten das Angebot. Viele Ärzte pflegten darüber hinaus nicht die erstellten Seiten. Anfang dieses Jahres schlief das Projekt dann ein.

Ärzte stehen Internet skeptisch gegenüber

Ein Grund für das mangelnde Interesse ist nach Beobachtung Plassmanns, dass immer noch viele Ärzte Vorbehalte gegen das Internet haben, wenn es um die eigene Praxis geht.

"Je tiefer sie einsteigen, desto größer wird die Skepsis", sagte Plassmann. Nach seiner Ansicht greifen die meisten Ärzte für das Marketing noch immer lieber auf herkömmliche Instrumente zurück.

Bestes Marketingmittel sei nach wie vor die Mund-zu-Mund-Propaganda. Eine Arztpraxis werde noch nicht in dem Maße über das Internet gesucht wie etwa Hotelzimmer oder Mietwagen.

Zugleich erwartet Plassmann aber, dass in Zeiten steigender Angebotsvielfalt Arzt-Websites wichtiger werden. Dies unterstrich auch Publizist Dr. Peter Müller, Vorstand der Stiftung Gesundheit.

Er verwies darauf, dass sich inzwischen 28 Millionen Bundesbürger, das sind 60 Prozent aller deutschen Internetnutzer, im Netz nach Krankheiten, Verletzungen oder gesunder Ernährung erkundigen - vor fünf Jahren waren dies nur halb so viele.

Mit dem Nutzungsverhalten habe sich auch die Sprache im Netz gewandelt. Nur kurze Texte werden gelesen, Bilder verdrängen Buchstaben, Symbole setzen sich durch.

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