Krankenhausdirektoren

"Scherbenhaufen in der Krankenhauspolitik"

Der Verband der Krankenhausdirektoren fordert eine grundlegende Reform der Klinikfinanzierung.

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DÜSSELDORF. In der Krankenhauspolitik muss die künftige Bundesregierung nachholen, was ihre Vorgängerin versäumt hat. Das fordert Dr. Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands und Verwaltungsratsvorsitzender der Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag.

"Wir brauchen eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung", sagte Düllings im Vorfeld des 36. Deutschen Krankenhaustages, der vom 20. bis 23. November während der Medica in Düsseldorf stattfindet.

"In der vergangenen Legislaturperiode hat die Bundesregierung im Krankenhausbereich aus meiner Sicht einen Scherbenhaufen hinterlassen", kritisierte er. Gleichzeitig habe sie ein "unanständiges Vermögen" bei den Krankenkassen aufgebaut.

Das in diesem Jahr auf den Weg gebrachte Hilfspaket von 1,1 Milliarden Euro sei gerade einmal der Versuch, ein paar Scherben zusammenzukehren.

Schließlich schrieben in diesem Jahr 50 Prozent der Häuser rote Zahlen, weil sie trotz der finanziellen Auszehrung versuchten, die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.

Finanzreform mit zwei Komponenten

Eine Finanzreform sollte zwei Komponenten haben, sagte Düllings in Düsseldorf. Für die Regelfinanzierung müssten die Krankenkassen einen Aufschlag von fünf Prozent auf die Fallpauschalen zahlen.

Zudem solle der Bund die Strukturfinanzierung der Länder von 2,7 Milliarden Euro auf fünf Milliarden Euro aufstocken. "Das wären Investitionen in die Modernisierung der Krankenhauslandschaft."

Die Warnung vor einem drohenden Defizit der Krankenkassen hält Düllings für gezielte Panikmache. Die von den Wirtschaftsweisen prognostizierten Wachstumsraten sprächen eine andere Sprache. (iss)

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