Pädiatrie-Herbstkongress

Ohne Qualitätsbelege keine Zukunft

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sieht die ambulante Pädiatrie auf der Kippe, wenn es ihr nicht gelingt, Qualitätsnachweise zu erbringen.

Veröffentlicht:

BAD ORB. Die ambulante Pädiatrie wird nur dann eine Zukunft haben, wenn sie qualitativ gute Ergebnisse erzielt und diese auch belegen kann.

Davon zeigte sich Dr. Thomas Fischbach, ab November 2015 designierter Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte beim Herbstkongress des BVKJ in Bad Orb, überzeugt.

Werde dieser Qualitätsnachweis nicht in ausreichender Weise erbracht, würde die ambulante Pädiatrie - wie derzeit in Frankreich und Österreich - schnell zur Disposition gestellt werden.

In anderen Ländern wie etwa in Polen und England habe man hingegen erkannt, dass es ohne Kinder- und Jugendärzte sowie ohne einen verpflichtenden Weiterbildungsanteil in der Pädiatrie für alle Ärzte der Basisversorgung nicht gehe.

Noch kein Nachweis bei der Lebenserwartung

Nach Darstellung des BVKJ verordnen ambulant tätige Pädiater weniger Antibiotika und weisen auch nicht so häufig Patienten in eine Klinik ein. Dagegen konnte noch nicht der Nachweis erbracht werden, dass ambulant tätige Kinder- und Jugendärzte auch die Lebenserwartung verbessern können.

Fischbach signalisierte Allgemeinärzten in Bad Orb Kooperationsbereitschaft, die - anders als auf Verbandsebene - in der Praxis in der Regel unter Kolleginnen und Kollegen beider Fachrichtungen zumeist gut funktioniere.

Auch bei der Weiterbildung gebe es, wie etwa in Düsseldorf, bereits eine gemeinsame Strategie bei der Einrichtung von Lehrpraxen.

Allerdings machte er zugleich deutlich, dass die Pädiater nicht ihren Anspruch aufgeben würden, die eigentlichen Fachleute für Kinder zu sein. Fischbach: "Wir sind die einzigen Familienärzte, die vom Kind ausgehen." (ras)

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