Arab Health

Dubai als Plattform für MedTech-Innovation

Am heutigen Montag startet in Dubai mit der Arab Health die weltweit zweitgrößte Medizinmesse. Auch viele deutsche Healthcare-Anbieter nutzen die Plattform für die Kontaktanbahnung und -pflege in der Region.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Hoher Besuch: Siemens-Manager Kay Zwingenberger (2 v.l.) mit Dubais Herrscher Mohammed bin Rashid al Maktoum auf der Arab Health 2015.

Hoher Besuch: Siemens-Manager Kay Zwingenberger (2 v.l.) mit Dubais Herrscher Mohammed bin Rashid al Maktoum auf der Arab Health 2015.

© Siemens Healthcare

DUBAI. Seit geraumer Zeit hat sich Dubai das Thema Gesundheit auf die Fahne geschrieben. Mit dem Auf- und Ausbau der Dubai Healthcare City (DHCC) verfolgt das Emirat das Ziel, das weltweit größte Areal für hochwertige medizinische Leistungen zu etablieren.

Mit im Boot sind renommierte Kliniken aus aller Welt, die in der DHCC Dependancen aufbauen. Zielgruppen sind sowohl die eigene Bevölkerung als auch betuchte Medizintouristen aus dem Nahen und Mittleren Osten, aber auch Asien oder den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion.

Zudem versteht sich Dubai mit Unterstützung der Regierung des Emirats und der lokalen Gesundheitsbehörde als Drehscheibe für innovative Medizintechnik in der Region. Zum 26. Mal findet daher ab diesem Montag bis einschließlich Donnerstag im Dubai International Convention and Exhibition Centre die Arab Health statt.

Zu der nach der Medica in Düsseldorf weltweit zweitgrößten Medizinmesse erwarten die Veranstalter 130.000 Fachbesucher aus 163 Ländern - die Medica zog im November ebenso viele an.

Allerdings übertraf die Zahl der Aussteller mit 4954 die auf der nun anstehenden, 26. Auflage der Arab Health mit 4000 bei Weitem. Insgesamt präsentieren sich in Dubai 37 Länder in eigenen Pavillons, darunter auch Deutschland.

Iran mit eigenem Länderpavillon

Großes Interesse auf sich ziehen dürfte der iranische Länderpavillon, in dem sich mehrere Healthcare-Dienstleister aus dem Land präsentieren. Mit der Aufhebung der nuklearbezogenen Sanktionen gegen das Ayatollah-Regime in Teheran erwartet die deutsche Industrie einen enormen Wachstumsschub im Geschäft mit dem Iran.

"Wir halten in den kommenden fünf Jahren eine Verdopplung der Ausfuhren von derzeit rund 2,4 Milliarden Euro für realistisch", sagte jüngst Ulrich Grillo, seines Zeichens Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.

Entscheidendes Kriterium für die erfolgreiche Marktbearbeitung im Iran ist nach Ansicht des MedTech-Branchenverbandes Spectaris auch für deutsche Unternehmen die Wahl des richtigen Händlers.

Deutschland galt traditionell als der wichtigste Medizintechniklieferant für die Perser. In der gesamten Region genießen Produkte "Made in Germany" einen guten Ruf.

Viele Länder im Nahen und Mittleren Osten stehen inzwischen vor denselben Problemen wie westliche Industriestaaten. Der zunehmende Reichtum und der damit einhergehende Lebensstilwandel, hat zu einer dramatischen Zunahme an nichtübertragbaren und chronischen Zivilisationskrankheiten geführt.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gehörten onkologische und kardiovaskuläre Erkrankungen zu den drei häufigsten Todesursachen im Land.

Die International Diabetes Federation beziffert die Zahl der Diabetiker im Mittleren Osten auf 37 Millionen - 800.000 davon in den VAE.

Die Arab Health greift das Thema Versorgung und öffentliche Gesundheit - ergänzend zum Messegeschehen - im Rahmen von spezialisierten, teils hochrangig besetzten Fachforen auf.

Kosten im Mittleren Osten nachrangig

Wie die Messeveranstalter betonen, gehe man in der Gesundheitsversorgung im Mittleren Osten andere Wege als zum Beispiel in Europa. So stünden nicht die Kosteneinsparungen im Fokus, sondern der Wunsch, nach innovativer Medizintechnologie für die modernste Versorgung.

Deshalb nutzen international aufgestellte Anbieter entsprechender HighTech-Medizinlösungen die Arab Health zur Kontaktanbahnung und -pflege in der Region. Interesse an den jüngsten Geräte-Innovationen in puncto Radiologie oder Onkologie bekunden dabei auch hochrangige politische Vertreter.

So hatte Kay Zwingenberger, bei Siemens Healthcare Leiter der Region Middle East, im vergangenen Jahr die Gelegenheit, Scheich Mohammed bin Rashid al Maktoum, Vizepräsident und Premierminister der VAE, die Innovationen seines Unternehmens persönlich zu präsentieren und zu erläutern.

Ministerieller Besuch stellt sich auf der Arab Health regelmäßig auch aus den einzelnen Bundesländern ein, die für die medizinische Kompetenz ihrer jeweiligen Gesundheitswirtschaft werben - durchaus mit Erfolg.

So ebnete Rheinland-Pfalz 2012 auf der Arab Health den Weg zur Kooperation mit Dubai zur optimierten Insultversorgung mit Hilfe von Unternehmen und Kliniken aus Rheinland-Pfalz.

Buhlen um Medizintouristen

Trotz des massiven medizintechnischen Aufrüstens am Arabischen Golf hofft die HealthRegion Freiburg, auf der Arab Health noch immer, betuchte Vertreter der Region für die Leistungsfähigkeit ihrer Gesundheitswirtschaft, speziell ihrer Kliniken, zu begeistern.

Sie wirbt für sich als "einzigartige Wohlfühlregion für Gesundheit und Spitzenmedizin".

Infos zur Arab Health unter:http://www.arabhealthonline.com

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