Bayern

ASB räumt Abrechnungsbetrug ein

Der Arbeiter-Samariter-Bund Bayern hat Berichte über manipulierte Abrechnungen mit den Krankenkassen bestätigt.

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MÜNCHEN. Der bayerische Landesverband des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) hat gegenüber Krankenkassen mehrere Millionen Euro zu viel abgerechnet. Das geht aus dem Zwischenbericht externer Wirtschaftsprüfer hervor. Im Fokus steht den Angaben zufolge ein früherer Geschäftsführer und einer seiner Mitarbeiter.

Der ASB bestätigte am Montag Meldungen der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Nürnberger Nachrichten“, wonach von 2009 bis 2016 wohl „ungerechtfertigte Mehrkosten in einem mittleren einstelligen Millionenbereich abgerechnet“ worden seien.

Konkret seien die Krankenkassen durch manipulierte Abrechnungen „mit Fantasiezahlen“ um erhebliche Summen betrogen worden. So etwa seien zusätzliche, nicht zustande gekommene Ausgaben abgerechnet und als Sonderposten „eingepflegt“ worden.

„ASB toleriert kein Fehlverhalten“

Die Organisation wies zudem darauf hin, dass sie uneingeschränkt mit der Staatsanwaltschaft und den Krankenkassen kooperiere, denen der Zwischenbericht und in der Folge auch der vollständige Abschlussbericht der Wirtschaftsprüfer zur Verfügung gestellt werde.

Jarno Lang, ASB-Landesgeschäftsführer: „Der ASB Bayern toleriert kein Fehlverhalten. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und klären den Sachverhalt vollständig und transparent auf.“ Außerdem kündigte der ASB an, seine Kontrollsysteme verbessern zu wollen, um einen derartigen Betrug in Zukunft zu verhindern.

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hatte bereits im Juni dieses Jahres ASB-Räume sowie Privatwohnungen zweier Verantwortlicher durchsucht.

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass der Fall für die Hilfsorganisation verheerende Folgen haben könnte, da die Krankenkassen laut AOK verpflichtet seien, „nicht sachgemäß verwendete Beitragsgelder zurückzufordern“. Die Ermittlungen dauern dem Bericht zufolge derzeit noch an. (sct)

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