Schlechter Schlaf schadet dem Herz auf mehrfache Weise
Schlafstörungen wie eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) sind mit einer etwa 2,5-fach erhöhten Sterberate assoziiert. Ein Grund dafür sind Herzrhythmusstörungen, die durch die OSA begünstigt werden. Neuen Daten zufolge ist das Risiko für Vorhofflimmern bei Patienten mit OSA etwa 4-fach höher als bei Personen mit gesundem Schlaf.
Bei Patienten mit OSA tragen außer der Schlaffragmentierung mehrere weitere Faktoren zur Erhöhung von Morbidität und Sterberate bei: Hypoxämie und Hyperkapnie, hohe intrathorakale Druckschwankungen, Sympathikusaktivierung, zunehmende Gefäßsteifigkeit mit Entwicklung einer endothelialen Dysfunktion sowie systemische Inflammation. Alle diese Faktoren begünstigen auch kardiovaskuläre Erkrankungen.
Bei Patienten mit unbehandelter OSA ist die Gefäßsteifigkeit deutlich höher als bei Patienten ohne Schlafstörungen, und der linke Vorhof ist deutlich vergrößert. Die Größe entspricht etwa der bei manifester Hypertonie. Besonders hoch ist das Risiko für Herzrhythmusstörungen. So entwickelten in 15 Jahren 15 Prozent der Patienten mit Schlafapnoe Vorhofflimmern, viermal mehr als in der Allgemeinbevölkerung.
Komorbiditäten: Schlaf und kardiovaskuläre Komplikationen 20. April, 14.30 Uhr, Halle 4/2. Leitung: I. Fietze, B. Sanner