AT1-Rezeptorblocker schützt vor erneutem Vorhofflimmern

WIESBADEN (sko). Wie kann bei einem Patienten mit Linksherzhypertrophie und neu aufgetretenem Vorhofflimmern einer erneuten Flimmerepisode am besten vorgebeugt werden? Aufgrund der aktuellen Datenlage scheint hier ein AT1-Rezeptorblocker dem Betablocker überlegen zu sein.

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Diese Antwort wurde bei einem Fallseminar beim Internistenkongreß in Wiesbaden gegeben. Als Beispiel stellte Professor Markus Haass vom Theresienkrankenhaus in Mannheim bei dem von MSD organisierten Symposium eine Kasuistik vor: Eine 62jährige, leicht übergewichtige Patientin mit Diabetes und Hypertonie wird mit einem Prälungenödem als Folge einer Tachyarrhythmie eingeliefert.

Bis zum nächsten Morgen ist es zu einer spontanen Konversion in den Sinusrhythmus gekommen. Die Echokardiographie ergibt eine Linksherzhypertrophie.

"Anhand des PROCAM-Risiko-Scores für das kardiovaskuläre Risiko läßt sich für diese Patientin ein Herzinfarkt-Risiko von 26 Prozent innerhalb der nächsten zehn Jahre berechnen", sagte Haas.

Zudem erhöht ein neu aufgetretenes Vorhofflimmern das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse zusätzlich, wie seit LIFE (Losartan Intervention for Endpoint Reduction in Hypertension) bekannt ist. Die Devise ist nun: Senkung des kardiovaskulären Risikos durch Optimierung von Blutdruck, Blutzucker, Lipidprofil und Verhinderung neuer Flimmerepisoden.

Daher schlug Haass eine Therapie mit einem AT1-Rezeptorblocker vor, eventuell in Kombination mit einem Thiaziddiuretikum (etwa Fortzaar®), da man so kostengünstig eine zusätzliche Senkung des Blutdrucks erhalte. Natürlich würde man als Antiarrhythmikum zunächst eher einen Betablocker versuchen, aber wenn man sich die wissenschaftliche Literatur genau anschaue, sei die Evidenz hierfür ziemlich gering, so Haass.

Anders sei dies beim AT1-Rezeptorblocker, und dies besonders bei Patienten mit einer Hypertrophie. In der LIFE-Studie war die Inzidenz für Vorhofflimmern bei Patienten mit Hypertonie und Linksherzhypertrophie bei Behandlung mit Losartan um 33 Prozent geringer als mit dem Betablocker Atenolol.

"Der AT1-Rezeptorblocker kann also in dieser Indikation als Antiarrhythmikum angesehen werden", sagte Haass. Zudem war die Patientin bereits mit 100 mg Metoprolol behandelt, wodurch aber das Vorhofflimmern nicht verhindert werden konnte.

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