KOMMENTAR
Anschub für die Gentherapie
Der Erfolg von Frankfurter Hämatologen mit ihrer Gentherapie bei zwei Erwachsenen mit einer angeborenen Immunschwäche bestätigt das große Potential dieser Behandlungsform, nicht nur bei dieser Erkrankung, sondern auch bei anderen Krankheiten, etwa einer HIV-Infektion oder dem Wiskott-Aldrich-Syndrom, einer Plättchenfunktionsstörung.
Das, was schon vor mehr als 15 Jahren im Prinzip bei einem kleinen Mädchen mit angeborener Immunschwäche gelang, ist offenbar auch bei jungen Erwachsenen möglich: Blutstammzellen mit einem intakten Gen auszustatten, das ihnen hilft, etwa bakterielle Keime erfolgreich abzuwehren.
Bei aller Freude über den aktuellen Gentherapie-Erfolg kommt es jetzt darauf an, die Langzeitfolgen der Behandlung genau unter die Lupe zu nehmen, auch wenn etwa das Krebsrisiko mit dieser Gentherapie aufgrund der verwendeten Genfähre viel kleiner zu sein scheint als bei anderen Gentherapien, die bei Kindern Krebs ausgelöst hatten.
Die Frankfurter Forscher geben sich deshalb glücklicherweise nicht mit dem Erreichten zufrieden und arbeiten an einer noch sichereren Genfähre. Sie haben aber schon jetzt das Projekt "Gentherapie" ein ganzes Stück vorangebracht.
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