Europäischer Antibiotika-Tag

Appell zur rationalen Antibiotika-Gabe bei Erkältung

Anlässlich des 11. Europäischen Antibiotika-Tages rufen der Verband der Ersatzkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung zum rationalen Einsatz von Antibiotika bei Erkältungen und Grippe auf.

Veröffentlicht:
Mikrobiologische Untersuchung – das umfasst in Kliniken oft auch die Suche nach einer möglichen Antibiotika-Resistenz.

Mikrobiologische Untersuchung – das umfasst in Kliniken oft auch die Suche nach einer möglichen Antibiotika-Resistenz.

© Microgen / stock.adobe.com

NEU-ISENBURG. „Bei Grippe und Erkältungen mit Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen sind Antibiotika in der Regel vollkommen wirkungslos“, erinnert Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV in einer Mitteilung zum Europäischen Antibiotika-Tag am 18. November 2018. „Daher appellieren wir an Ärzte und Patienten, Antibiotika nur anzuwenden, wenn es medizinisch wirklich notwendig ist.“ Neben der Vermeidung möglicher unerwünschter Wirkungen geht es dabei vor allem auch darum, das Risiko von Antibiotika-Resistenzen durch unnötige Einnahmen zu mindern.

„Auch wenn wir im EU-Vergleich schon gut abschneiden: Beim Einsatz von Antibiotika müssen wir noch besser werden“, ergänzt die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner. Länder wie die Schweiz und Niederlande zeigten, dass dies möglich sei – ohne Einbußen bei der Sicherheit und Qualität der Patientenversorgung.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Elsner und Hofmeister riefen zugleich die Versicherten der Ersatzkassen auf, sich bei Erkältungen und Grippe möglichst ihm Rahmen ihres gemeinsamen RESIST-Programms speziell beraten zu lassen. Die Ersatzkassen und die KBV engagieren sich seit Anfang 2017 in dem Projekt „RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“.

Das Modellprojekt wird vom Innovationsfonds der gesetzlichen Krankenversicherung mit 14 Millionen Euro gefördert, wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Erste Ergebnisse sollen Ende 2019 vorliegen, heißt es in der Mitteilung. Beteiligt seien rund 2500 niedergelassene Ärzte in den KV-Regionen Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein, Saarland und Westfalen-Lippe. (run)

Hintergrund

Der Europäische Antibiotika-Tag findet jährlich am 18. November in den EU-Mitgliedsstaaten statt. Es handelt sich dabei um eine Initiative des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm. Mit dem Aktionstag will die EU-Agentur auf die Gefahr durch zu häufigen und nicht indizierten Einsatz von Antibiotika aufmerksam machen.

Lesen Sie dazu auch: EMA-Bewertung: Wann Vorsicht bei Fluorchinolonen geboten ist Fast neun Millionen Klinik-Infektionen jährlich

Mehr zum Thema

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten

Kasuistik

Die stille Last der Acne inversa

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Lesetipps