Aufmerken bei hohen Leberwerten und zusätzlichen Gelenkbeschwerden!

Eine Hämochromatose beginnt schleichend und geht mit Gelenkbeschwerden einher. Gelenkschäden sind irreversibel.

Veröffentlicht:
Gelenkbeschwerden: Grund hierfür kann auch eine Hämochromatose sein.

Gelenkbeschwerden: Grund hierfür kann auch eine Hämochromatose sein.

© Kaulitzki / fotolia.com

BADEN-BADEN (ner). Bei rheumaähnlichen Gelenkbeschwerden und erhöhten Leberwerten sollte auch an die Möglichkeit einer Autoimmunhepatitis oder Hämochromatose gedacht werden, empfiehlt der Gastroenterologe Professor Hans Weidenbach aus Baden-Baden.

Bei Autoimmunhepatitis kommen zu den manchmal heftigen Gelenkbeschwerden Fieber, Gewichtsabnahme und eine deutliche Leberwerterhöhung hinzu. "Sie müssen diese Patienten finden!", betonte Weidenbach beim MedCongress in Baden-Baden. Denn ohne immunsuppressive Behandlung haben diese Patienten eine schlechte Prognose. Die Erkrankung beginnt nicht immer akut, sondern kann chronisch über viele Jahre verlaufen. Nicht selten bestehen bei Autoimmunhepatitis-Patienten Überlappungen mit anderen Krankheiten, etwa einer Hashimoto-Thyreoiditis, Haut- oder Nierenerkrankungen.

Ebenfalls oft übersehen wird die Hämochromatose, die schleichend beginnt und auch mit Gelenkbeschwerden einhergeht. Weidenbach schilderte den Fall einer Frau, deren Gelenkbeschwerden in den Händen letztlich so ausgeprägt waren, dass sie buchstäblich nichts mehr greifen konnte. Vergleichsweise häufig betroffen sind Diabetiker. Diese weisen oft leichte Transaminasen-Erhöhungen auf. So denke teilweise jahrelang niemand daran, einmal das Ferritin bestimmen zu lassen.

Die Eisenüberladung sämtlicher Organe fällt vor allem an der Leber und an endokrinen Organen auf. "Während sich die Leber unter der Behandlung regeneriert, werden einmal geschädigte Gelenke nie wieder besser", betonte Weidenbach die Bedeutung einer möglichst frühen Diagnose. Gesichert werden kann sie mit der Leberbiopsie und gegebenenfalls einem Gentest.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Lesetipps
Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen