BLICK IN DIE ZUKUNFT

Bald gibt’s die Kapsel-Endoskopie des Dickdarms

Mit einem breiteren Angebot an Untersuchungstechniken könnten Kollegen mehr Menschen als bislang dazu bringen, sich untersuchen zu lassen. Davon ist Professor Jürgen Riemann vom Klinikum Ludwigshafen überzeugt.

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Viele Menschen scheuen bekanntlich eine Koloskopie, weil sie etwa Schmerzen fürchten. Eine viel versprechende Alternative kann die Kapsel-Koloskopie werden. Sie funktioniert ähnlich wie die bekannte Kapsel-Endoskopie des Dünndarms.

Riemann und seine Kollegen evaluieren die Kolon-Endoskopie mit der Pillcam™, die je eine Optik an beiden Enden hat. Die Kapsel, die geschluckt wird, hat einen Durchmesser von 11 mm und eine Länge von 32 mm. Das entspricht etwa dem Durchmesser und der 1,5-fachen Länge eines Gummibärchens. Die Bilder werden nach der Passage ausgewertet.

Allerdings: Auch bei dieser Untersuchung muss zuvor der Darm wie vor einer konventionellen Koloskopie gereinigt werden. Und die Untersuchung wird bislang nicht von den Kassen bezahlt. Das gilt auch für die Untersuchung mit dem NeoGuide Endoscopy System®, einem Endoskop, das sich computergesteuert an Darmschlingen anpasst. So sind Koloskopien, weil schmerzfrei, ohne Sedierung möglich. Die Kollegen in Ludwigshafen das Gerät mitentwickelt.

Bei den bildgebenden Verfahren ruhen die Hoffnungen auf der virtuellen Koloskopie mittels MRT. Sie ist im Gegensatz zur CT strahlenfrei.

Die Untersuchungen werden voraussichtlich in etwa zwei Jahren ausreichend evaluiert sein. Dann könnten sie breit genutzt werden. (gwa)

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