Grundlagenforschung

Behring-Preis an Corona-Forscherin verliehen

Die Universität Marburg ehrt die RNA-Forscherin Elizabeth Campbell aus New York mit dem Emil von Behring-Preis. Die Ergebnisse ihrer Arbeiten haben die COVID-Arzneientwicklung unterstützt.

Veröffentlicht:
Elizabeth Campbell erhält die Urkunde zum Emil von Behring-Preis 2023 aus den Händen von Universitätspräsident Thomas Nauss.

Elizabeth Campbell erhält die Urkunde zum Emil von Behring-Preis 2023 aus den Händen von Universitätspräsident Thomas Nauss.

© Christian Stein

Marburg. Die US-amerikanische Forscherin Elizabeth Campbell ist am 2. November für ihre herausragende Forschung zum Corona-Virus mit dem Emil von Behring-Preis der Philipps-Universität Marburg geehrt worden.

Die Universität teilt dazu mit: „Elizabeth Campbell leitet gemeinsam mit Seth A. Darst das Laboratory of Molecular Biophysics an der Rockefeller University in New York (USA). Die Auszeichnung mit dem Emil von Behring-Preis 2023 würdigt insbesondere ihre Arbeiten zur Strukturaufklärung der SARS-CoV-2 Polymerase und die folgenden Untersuchungen zur Entwicklung neuer antiviraler Medikamente. Dieser Forschungsleistung liegen höchst erfolgreiche Arbeiten zur Struktur und Funktion bakterieller RNA-Polymerasen zugrunde.“

Wichtiger Beitrag zur Aufklärung der RNA-Synthese

Ihre Arbeit zur Aufklärung der Struktur der SARS-CoV-2 Polymerase genieße in Fachkreisen hohe Anerkennung, berichtet die Universität weiter: „Campbells Forschung liefert einen wichtigen Beitrag, um den Mechanismus der RNA-Synthese im Detail zu verstehen und damit die Medikamentenentwicklung voranzutreiben. Während der Corona-Pandemie ist es der Forscherin gelungen, mit ihrem zweiten Schwerpunkt – der Arbeit an der viralen Polymerase – in sehr kurzer Zeit und vor anderen Arbeitsgruppen wesentliche Beiträge zum Verständnis des Coronavirus und seiner typischen Transkriptionsmechanismen zu liefern.“

Wie viele Wissenschaftlerinnen habe Elizabeth Campbell in den letzten drei Jahren ihre eigentlichen Projekte zurückgestellt und sich am Kampf gegen die Corona-Pandemie beteiligt, würdigte Universitätspräsident Professor Thomas Nauss in seiner Laudatio das Engagement der Forscherin. (eb/eis)

Emil von Behring-Preis

  • Der Emil von Behring-Preis wird alle zwei Jahre von der Philipps-Universität Marburg zum Andenken an Emil von Behring vergeben.
  • Behring war Entdecker des Diphtherie-Serums und Begründer der Serumtherapie. Er war 1901 für seine Arbeiten mit dem ersten Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet worden. Von 1895 bis zu seinem Tod im Jahre 1917 war Behring Professor für Hygiene in Marburg.
  • Mit dem Emil von Behring-Preis werden herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Immunologie, Mikrobiologie oder Virologie ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und gehört zu den renommiertesten deutschen Auszeichnungen für medizinische Mikrobiologie, Virologie und Immunologie. Das Preisgeld wird von den heutigen Unternehmen am Standort der ehemaligen Behringwerke gestiftet. (eb)
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Forderung nach Enquetekommission

Linke will Corona-Pandemie bis zu den Wahlen aufarbeiten

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe Naturmedizin

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe Naturmedizin

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

© Alnylam

Pionier der RNAi-Technologie

Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Alnylam Germany GmbH, München
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Die 112 in Nöten

Bündnis: Rettungsdienstreform muss rasch kommen

Ausschlusskriterien gesucht

Akuter Schwindel: Wann lohnt sich eine MRT?

Lesetipps
Wird Nirsevimab bei gesunden Säuglingen verordnet, die sich formal in der zweiten RSV-Saison befinden, handelt es sich laut KBV de jure um einen Off-Label-Use. Beyfortus könne daher bei gesunden, noch nicht einjährigen Kindern in der zweiten Saison nicht zu Lasten der GKV verschrieben werden.

© zilvergolf / stock.adobe.com

Zulassung von Nirsevimab deckt sich nicht mit Verordnungsanspruch

450 Euro-Lücke: KBV entdeckt Off-Label-Problem bei RSV-Prophylaxe

Weibliche Marionette hängt an drei Fäden.

© Oleksiy / stock.adobe.com

Hormonelle Umstellung

Im Griff der Hormone: Wie die Menopause rheumatische Erkrankungen steuert