Bei Alten kommt’s auf die Blutdruck-Amplitude an

Veröffentlicht:

Bei der Beurteilung der Blutdruckwerte von Patienten sollte auch auf die Blutdruckamplitude geachtet werden, also die Differenz zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck, sagte Dr. Dietmar Trenk vom Herz-Zentrum Bad Krozingen.

Denn je größer die Blutdruckamplitude ist, desto höher sei das Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung oder einer Apoplexie zu sterben. Durch altersbedingte Umbauprozesse im Bereich der Media der großen Blutgefäße geht die Elastizität zurück, und die Gefäßkapazität wird reduziert.

Die dadurch verursachte Zunahme der Pulswellengeschwindigkeit - sie verdoppelt sich in 50 bis 60 Lebensjahren von fünf Metern pro Sekunde auf zehn, bei starker Hypertonie bis auf 15 Meter pro Sekunde - führe dazu, daß die in der Peripherie reflektierte Pulswelle in der Aorta eher in der Systole als in der Diastole einfalle. Diese Veränderungen erhöhten den systolischen Blutdruck und erniedrigten den diastolischen in der Aorta.

Antihypertonika besserten die Elastizität der Aorta und senkten die Krankheits- und Sterberate, erinnerte Trenk bei einer Veranstaltung von Merckle Recordati. Geeignet seien unter anderen Kalziumantagonisten der dritten Generation, eventuell kombiniert mit einem ACE-Hemmer oder einem Thiazid-Diuretikum.

Einer Metaanalyse zufolge wird durch Blutdrucksenkung die Sterberate um 13 Prozent, die kardiovaskuläre Sterberate um 18 Prozent, die Schlaganfallrate um 30 Prozent und die Rate koronarer Symptome um 23 Prozent reduziert.

Der langwirksame Kalziumantagonist Lercanidipin (vom Unternehmen als Corifeo® angeboten) habe eine günstige Pharamakokinetik und sei gut verträglich. Darauf hat Professor Heyo Kroemer von der Uni Greifswald hingewiesen. Das Präparat senke den systolischen Blutdruck um bis zu 29 mmHg und den diastolischen um bis zu 14 mmHg. (nsi)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Strategien gegen Hypertonie

„Unser Organismus ist evolutionär auf Bewegung gepolt“

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!