Bei Arthrose wirken Coxibe gleich doppelt

FRANKFURT AM MAIN (bib). Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) - seien es traditionelle (tNSAR) oder moderne selektive Cyclooxygenase(COX)-2-Hemmer - sind bei Reizzuständen degenerativer oder entzündlicher Gelenkerkrankungen von großem Wert. Denn die Patienten bedürfen einer Behandlung, die zugleich die Schmerzen lindert und die Entzündung bremst.

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"Lediglich bei der gering symptomatischen Arthrose reicht Paracetamol häufig aus", erläuterte Professor Klaus Krüger aus München beim Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main.

Bei aktivierter Arthrose und bei entzündlichen Gelenkerkrankungen eignen sich reine Analgetika, darunter Opioide, lediglich als Zusatztherapie, wenn NSAR unzureichend wirken. Als Monotherapie werden sie verordnet, wenn NSAR und Coxibe kontraindiziert sind, etwa bei Niereninsuffizienz.

Die Entscheidung für ein tNSAR oder ein Coxib hängt vom individuellen Risiko ab. "Ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Komplikationen stellt eine Indikation für Coxibe dar", so Krüger bei einer vom Unternehmen MSD unterstützten Veranstaltung. Etoricoxib (Arcoxia®) wirkt bereits nach 30 bis 60 Minuten. In Studien erwies es sich bei Arthrosepatienten als ähnlich wirksam wie Diclofenac, bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) und Spondylitis ankylosans (SA) mindestens so gut wie Naproxen.

Außerdem hilft es beim akuten Gichtanfall. "Hier braucht man von den tNSAR oft Dosierungen, mit denen man leicht in den toxischen Bereich kommt", so Krüger. Etoricoxib sei die einzige Substanz, die bei akuter Gichtarthritis als effektiv und im Vergleich mit Indometacin, dem wirkstärksten verfügbaren tNSAR, als gleichwertig getestet wurde.

An den zwei achttägigen Studien nahmen 143 und 184 Patienten teil, die täglich 150 mg Indometacin oder 120 mg Etoricoxib erhielten. Dies entspricht bei dieser Indikation der Dosisempfehlung. Bei RA und SA werden 90 mg empfohlen, bei Arthrose 60 mg. Ein weiterer Vorteil im Vergleich zu anderen NSAR: Es genügt die Einnahme einmal täglich.

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