Beim Sonnenschutz klotzen, nicht kleckern!

Sonnenschutz-Präparate dürfen nicht zu sparsam aufgetragen werden. Andernfalls ist der Lichtschutz verringert.

Von Werner Stingl Veröffentlicht:
Wichtig ist, genug Sonnencreme aufzutragen.

Wichtig ist, genug Sonnencreme aufzutragen.

© Knut W / fotolia.com

MÜNCHEN. Wer nur einmal täglich, aber korrekt die empfohlene Menge Sonnencreme aufträgt, schützt seine Haut besser als derjenige, der sich mehrmals täglich unterdosiert eincremt.

Dieser Rat lässt sich aus Untersuchungsergebnissen ableiten, die Professor Thomas Schwarz aus Kiel in seinem Beitrag zur 22. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie in München vorgestellt hat. Der für Sonnenschutzmittel angegebene Lichtschutzfaktor gilt für die Auftragsmenge von 2 mg pro cm2 Haut. Dabei nimmt der Lichtschutzfaktor nicht linear, sondern exponentiell mit reduzierten Auftragsmengen ab.

Das heißt, wer nur die Hälfte der empfohlenen Menge aufträgt, hat bei einer Creme mit angegebenem Lichtschutzfaktor 50 nicht etwa einen Lichtschutzfaktor von 25, sondern nur einen von etwa 7 (Br J Dermatol 2007; 156: 716).

In einer weiteren Untersuchung wurde nun anhand wiederholter Bestimmungen der minimalen erythematösen Dosis (MED) analysiert, wie sich ein einmal aufgetragener Sonnenschutz im Verlauf eines Tages unter Urlaubsbedingungen verliert. Dazu wurde 24 Probanden am Morgen eine Sonnencreme mit definiertem Lichtschutzfaktor in korrekter Menge aufgetragen.

Bei einer Umgebungstemperatur um die 30 °C mussten die Probanden unter standardisierten Bedingungen mehrmals auf dem Fahrrad schwitzen und auch ins seifenfreie Wasserbad. Dennoch waren nach acht Stunden im Mittel immer noch 43 Prozent des am Morgen aufgetragenen Lichtschutzfaktors präsent. Bei einmalig aufgetragenem Lichtschutzfaktor 50 wäre damit nach acht Stunden immer noch ein Schutzfaktor von knapp über 20 gewährleistet (Photodermatol Photoimmunol Photomed 2008; 24: 296).

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