IQWiG-Bericht

Biologika bei RA haben Nutzen

Das IQWiG hat Biologika für die Behandlung von Erwachsenen mit Rheumatoider Arthritis, bei denen eine medikamentöse Vorbehandlung versagt hat, geprüft.

Veröffentlicht:

KÖLN. Für jedes von neun vom IQWiG geprüften Biologika gegen Rheumatoide Arthritis gibt es einen Beleg, einen Hinweis oder zumindest einen Anhaltspunkt für einen Nutzen in Bezug auf mindestens ein Zielkriterium, teilt das Institut in Köln mit. Zu diesem Ergebnis komme der jetzt veröffentlichte Abschlussbericht des IQWiG.

Zusätzliche Daten und Studien bestätigten die positiven Effekte der Biologika im Vergleich zum Vorbericht, teilt das IQWiG mit.

Es fehlten aber Langzeitdaten und belastbare Direktvergleiche von Biologika untereinander, um zu beurteilen, welche der Wirkstoffe in der Zweitlinientherapie besser oder schlechter geeignet sind.

Insgesamt 35 Studien seien für die Nutzenbewertung relevant gewesen, berichtet das IQWiG. Bei fünf Wirkstoffen (Abatacept, Adalimumab, Certolizumab pegol, Golimumab und Tocilizumab) ließen sich Belege für einen Nutzen bezüglich der Zielkriterien Remission, Symptome (z. B. Schmerzen, Schwellungen der Gelenke, Morgensteifigkeit), körperlicher Funktionsstatus und/oder Lebensqualität ableiten.

IQWiG: Langzeiten fehlen

Bei den weiteren vier Biologika (Anakinra, Etanercept, Infliximab und Rituximab) habe es zwar keine Belege, aber Hinweise oder zumindest Anhaltspunkte für einen Vorteil in Bezug auf mindestens eines der Zielkriterien gegeben.

Bei drei Wirkstoffen (Adalimumab, Certolizumab pegol und Tocilizumab) hätten sich aber auch mindestens Anhaltspunkte für Schäden durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (z. B. Infektionen oder Studienabbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen) gezeigt, so das Kölner Institut.

Für die übrigen Biologika habe es auf Basis der vorliegenden Studien keine Belege gegeben, Hinweise oder Anhaltspunkte dafür, dass sie solche Schäden oder eben keine solche Schäden mit sich bringen.

Aussagekräftige Direktvergleiche, in denen die Biologika gemäß ihrer Zulassung eingesetzt wurden, und Langzeitdaten zum Nutzen und Schaden fehlten aber weiterhin - obwohl die neun Biologika zum Teil seit über zehn Jahren auf dem Markt sind, so das IQWiG. (eb)

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