Bisphosphonat verstärkt das stützende Netz im Knochen

HAMBURG (awa). Das Aminobisphosphonat Alendronat erhöht die Knochen-Mineraldichte und senkt die Spiegel der Knochenresorptionsmarker. Aber auch auf die Knochen-Mikroarchitektur wirkt sich die antiresorptive Therapie positiv aus: Knochenvolumen sowie Zahl, Dicke und Dichte der trabekulären Vernetzungen nehmen zu.

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Auf dieses Ergebnis einer Knochenbiopsie-Studie hat Professor Reiner Bartl aus München auf der Jahrestagung der Norddeutschen Orthopädenvereinigung hingewiesen. Von 88 postmenopausalen Frauen mit Osteoporose, die zwei bis drei Jahre lang entweder täglich 5 bis 20 Milligramm Alendronat (Fosamax®) oder Placebo erhielten, wurden Biopsate vom Os ilium entnommen und die Mikroarchitektur des Knochens zweidimensional mit der Histomorphometrie und dreidimensional mit der Mikro-Computertomographie untersucht.

Das Knochen-Volumen war am Ende der Studie mit Alendronat im Vergleich zu Placebo um 28 Prozent größer, die Trabekel waren um 17 Prozent dicker, ihre Zahl war um elf Prozent höher und der Abstand zwischen den einzelnen Trabekeln um 15 Prozent geringer. Zusätzlich erhöhte sich unter der Behandlung mit dem Bisphosphonat signifikant die Knochen-Mineraldichte an der Lendenwirbelsäule, und die Spiegel der Marker für Knochenabbau verringerten sich.

Eine gute Knochenstruktur beeinflusse das Frakturrisiko positiv, betonte Bartl auf einer Veranstaltung von MSD. Die Struktur werde aber nach der Menopause zerstört, da die Osteoklasten wegen des Östrogenmangels aktiviert würden und so die Knochen-Resorption überwiege.

Pro Jahr verringert sich Bartl zufolge bei postmenopausalen Frauen die Knochendichte durchschnittlich um zwei bis vier Prozent. Deshalb sollte allen Frauen über 50 Jahre zur Vorsorge eine Messung der Knochenmineraldichte mit der DXA (Dual X-Ray Absorptiometry)-Methode angeboten werden.

Bei Risikofaktoren für Osteoporose wie eine positive Familienanamnese, sollte die Untersuchung sogar noch früher vorgenommen werden. Ein Ausgangswert sei wichtig, um spätere osteoporotische Veränderungen früh zu erkennen und rechtzeitig therapieren zu können.

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