Blutdruck runter - das nützt auch über 80-Jährigen

LONDON (ob). Selbst sehr alte Patienten mit Hypertonie profitieren anscheinend von einer medikamentösen Blutdrucksenkung. Die größte Studie zur Wirksamkeit einer antihypertensiven Therapie speziell in dieser Altersgruppe ist jetzt vorzeitig beendet worden: Schlaganfall- und Sterberate waren verringert.

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Noch können die Initiatoren der HYVET*-Studie nicht mit exakten Zahlen dienen. Die werden wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen. So viel aber steht jetzt schon fest: Aufgrund einer signifikanten Reduktion von Schlaganfall- und Sterberate im Vergleich zur Placebogruppe ist die Studie schon vor dem ursprünglich für 2009 geplanten Ende gestoppt worden. Das haben die verantwortlichen Koordinatoren der Studie am Imperial College in London vor kurzem in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.

Die 2001 gestartete HYVET-Studie soll die Frage beantworten, ob eine antihypertensive Therapie auch bei alten und sehr alten Hypertonikern von Nutzen ist. Aus den bisher vorliegenden Daten ergab sich dazu noch kein klares Bild. Zwar schienen Antihypertensiva auch in dieser Altersgruppe das Schlaganfallrisiko zu senken - der Effekt auf die Sterberate blieb allerdings unklar. Sogar die Möglichkeit einer Zunahme der Gesamtmortalität war auf Basis der limitierten Daten nicht sicher auszuschließen.

An HYVET waren 3845 Patienten mit Bluthochdruck beteiligt, die zu Studienbeginn 80 Jahre oder älter waren, darunter auch solche mit isolierter systolischer Hypertonie. Der Verumgruppe zugeteilte Hypertoniker erhielten Indapamid retard in niedriger Dosierung (1,5 mg pro Tag) und bei Bedarf zusätzlich den ACE-Hemmer Perindopril (2 bis 4 mg pro Tag). Primärer Studienendpunkt waren tödliche und nicht tödliche Schlaganfälle.

*HYVET = Hypertension in the Very Elderly Trial

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