Kommentar
Bremen lernt, andere hoffentlich auch!
Bremen lernt. Nach dem Tod des Kleinkindes Kevin, das 2006 im Kühlschrank seines drogenabhängigen Ziehvaters gefunden wurde, und nach dem Fund von Drogenrückständen in den Haaren der Kinder Bremer Methadonpatienten, wird in der Hansestadt das Thema Kindeswohl mit erhöhter Wachsamkeit und Sorgfalt behandelt.
Kevins tragischer Tod und die mit Drogen belasteten Kinder zeigen, wie wichtig Kooperation aller an der Versorgung Beteiligten ist, um die Schwächsten zu schützen.
Dass sich in Bremen der Runde Tisch Substitution zusammengefunden hat, bringt das kleinste Bundesland an die Spitze einer notwendigen Entwicklung. Zugleich wirft es erneut ein Schlaglicht auf die Probleme einer bedenklich zersplitterten Versorgungslandschaft: Unter den Augen hoch kompetenter Versorger wie Ärzte, Apotheker oder Jugendamtsmitarbeiter rutschten Kinder in schlimmste Situationen.
Und das geschah auch , weil die Versorger nicht kommuniziert haben. Das hat man in Bremen erkannt. Beschämend ist, dass die Beteiligten erst unter dem unglaublichen Leidensdruck von Kindern begonnen haben, gezielt miteinander zu reden und gemeinsam zu handeln. Bremen lernt. Es ist Zeit, dass man es andernorts auch tut.
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