Studie des DKFZ

Brustkrebs-Patientinnen leiden häufig auch nach Jahren an Depressionen

Veröffentlicht:

Heidelberg. Auch mehrere Jahre nach einer erfolgreichen Behandlung leiden viele Brustkrebspatientinnen an Depressionen. Das geht aus einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg hervor (Cancer Med 2020; online 6. Oktober).

„Wir haben festgestellt, dass Langzeitüberlebende, deren Therapie bereits zwischen 5 und 15 Jahren zurückliegt, häufiger unter Depressionen leiden als Frauen, die nie an Brustkrebs erkrankt waren“, wird Studienautorin Dr. Daniela Doege in einer Mitteilung des DKFZ zitiert. Insbesondere betroffen waren, wenig überraschend, Frauen, bei denen die Krebserkrankung wiedergekehrt war oder bei denen Metastasen festgestellt wurden.

Weitere Risikofaktoren waren höheres Alter, Übergewicht, sowie eine eingeschränkte oder aufgegebene Berufstätigkeit. „Wie die einzelnen Faktoren das Depressionsrisiko beeinflussen, können wir auf der Grundlage unserer Studie allerdings nicht erklären“, so Doege.

Nach DKFZ-Angaben untersuchten die Wissenschaftler 3100 Brustkrebsüberlebende und mehr als 1000 Frauen ohne entsprechende Krebserkrankung. Ärzte sollten bei einer Krebserkrankung deshalb nicht nur die körperlichen Symptome therapieren, sondern auch die psychische Verfassung der Frauen im Blick behalten, betont Privatdozent Dr. Volker Arndt, Epidemiologe am DKFZ. „Während das Auftreten von Depressionen innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Brustkrebstherapie bereits recht gut untersucht ist, ist über die Häufigkeit von Depressionen bei Langzeitüberlebenden bislang wenig bekannt.“ (eb/dpa)

Mehr zum Thema

Triple-negatives Mammakarzinom

Toripalimab plus nab-Paclitaxel verzögert die Progression

Beobachtungsstudie aus England legt nahe

In den ersten Jahren nach Atypie-Diagnose kein erhöhtes Brustkrebsrisiko

Das könnte Sie auch interessieren
Finale OS-Analyse der MONARCH-3-Studie vorgestellt

© Kunakorn Rassadornyindee | iStock

Frühes Mammakarzinom

Finale OS-Analyse der MONARCH-3-Studie vorgestellt

Abemaciclib: Lebensverlängerung & -qualität im Einklang

© Lumos sp | AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

HR+, HER2- Mammakarzinom

Abemaciclib: Lebensverlängerung & -qualität im Einklang

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Arzt im Gespräch mit Patientin

© Ground Picture / shutterstock

STIKO-Empfehlungen

Handlungsbedarf bei Grippeschutz für Chroniker

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert