Menarini Stemline Deutschland GmbH

Brustkrebs mit ESR1-Mutation: Pluspunkte für Elacestrant

Das Antiöstrogen Elacestrant verdoppelt das mediane progressionsfreie Überleben beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten ER-positiven, aber HER2-negativen Brustkrebs.

Veröffentlicht:

Der selektive Estrogenrezeptor-Downregulator (SERD) Elacestrant wurde von der Europäischen Kommission zur Behandlung bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem ER-positivem (ER+)/HER2-negativem (HER2-) Brustkrebs zugelassen, wenn eine aktivierende ESR1-Mutation in den Plasmaproben vorliegt. ESR1-Mutationen sind bei bis zu 40 % der ER+ und HER2- fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinome vorhanden und sind die Ursache von Resistenzen gegen die endokrine Standardtherapie.

In der Phase-III-Zulassungsstudie EMERALD waren die Patient*innen zu 100 % mit CDK4/6-Inhibitoren vorbehandelt, was einen großen Einfluss haben könne, betonte Professorin Tanja Fehm vom Universitätsklinikum Düsseldorf.

Medianes progressionsfreies Überleben von 3,8 Monaten

Die primären Endpunkte der Studie waren das mediane progressionsfreie Überleben (mPFS) in der gesamten Patient*innenpopulation und bei Patient*innen mit ESR1-Mutation. In der Gruppe der Patient*innen, deren Tumoren ESR1-Mutationen aufwiesen, erreichte Elacestrant (Orserdu®) ein mPFS von 3,8 Monaten im Vergleich zu 1,9 Monaten bei der Standardtherapie (SOC), also endokriner Monotherapie mit Fulvestrant, Letrozol, Anastrozol oder Exemestan. Ferner verringerte Elacestrant das Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung oder Tod um 45% gegenüber SOC, und zwar unter Beibehaltung von guter Lebensqualität (HR:0,55; 95% CI:0,39-0,77).

„Je länger die Vorbehandlung mit einem CDK4/6-Inhibitor dauert, desto länger ist das PFS von Elacestrant im Vergleich zur endokrinen Standardtherapie“, erläuterte Fehm. Bei Patient*innen mit ESR1-Mutation, die vor der Randomisierung bei EMERALD länger als zwölf Monate mit CDK4/6-Inhibitoren behandelt wurden, erreichte Elacestrant ein mPFS von 8,6 Monaten versus 1,9 Monaten bei der Standardbehandlung, was einer absoluten Differenz von 6,7 Monaten entspricht.

Darüber hinaus wurde ein um 59% verringertes Risiko für Progression oder Tod festgestellt (HR=0,41, 95% KI: 0,26-0,63). „Voraussetzung für den Einsatz der neuen Therapieoption ist die Detektion von ESR1-Mutationen“, betonte Fehm. Dies kann wie in der Zulassungsstudie mittels Hybrid Capture NGS (Next-Generation-Sequencing) an Liquid Biopsy-Proben erfolgen. (eim)

Quelle: Pressekonferenz „Erster und einziger in Deutschland zugelassener oraler SERD beim ER+ HER2-Mammakarzinom mit ESR1-Mutation“, November 2023, Frankfurt am Main; Veranstalter: Menarini Stemline Deutschland GmbH

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Früherkennung

Brustkrebs: Mit KI die Sicherheit der Diagnosen erhöhen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Brustkrebs-Früherkennung

Mamma-Diagnostik: Künftig wirft auch die KI einen Blick darauf

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studiendesign der prospektiven, internationalen, multizentrischen, einarmigen Zusatzkohorte zur HD21-Studie mit Patientinnen und Patienten älter als 60 Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Fortgeschrittenes Hodgkin-Lymphom

BrECADD seit Juni 2025 zugelassen: geeignete Behandlungsoption auch für ältere Erkrankte

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin
Abb. 1: Behandlungsalgorithmus der aktualisierten S3-Leitlinie für das SCLC im Stadium T3−4 und/oder N2−3, M0 („Limited Disease“, LD)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Kleinzelliges Lungenkarzinom im Stadium Limited Disease (LD-SCLC)

Neuer Standard: Durvalumab beim LD-SCLC in S3-Leitlinie empfohlen

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: LUMINANCE-Studie: Gesamtüberleben (OS) unter Behandlung mit EP (Etoposid + Platin) plus Durvalumab

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Kleinzelliges Lungenkarzinom

ED-SCLC: Real-World ähnliche Studie unterstreicht Effektivität von Durvalumab

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Lesetipps
Pneumologen hoffen seit Langem, dass man die Entzündung bei COPD endlich in den Griff bekommen und „das Übel an der Wurzel packen“ kann.

© Tahir/Generated with AI/stock.ad

Inflammation in den Griff kriegen

COPD: Welche Neuerungen in der Therapie und Diagnostik stehen an?

Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.