Chemotherapie läßt Männer mit Prostata-Ca zwei Monate länger leben

NEU-ISENBURG (mut). Das fortgeschrittene Prostata-Karzinom ist ein gutes Beispiel dafür, daß Patienten von neuen Entwicklungen bei der Chemotherapie profitieren: Erstmals gelingt es nun mit einer Kombinationstherapie, die Lebenszeit der Patienten zu verlängern.

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Sind bei Männern mit Prostata-Karzinom bereits Lymphknoten befallen oder ist der Tumor metastasiert, ist eine Testosteron-Blockade bisher die wirksamste Behandlung. Doch in der Regel wird der Tumor innerhalb von zwei Jahren resistent gegen diese Hormontherapie: Dann half bisher nur eine Chemotherapie, die die Lebensqualität der Patienten verbesserte, ihre Lebenszeit aber nicht verlängerte.

  Erstmals läßt sich das Leben bei hormonrefraktären Prostata-Tumoren verlängern.

Auf dem Kongreß der US-Onkologen-Gesellschaft ASCO wurden im Juni nun Ergebnisse von zwei Studien vorgestellt, in der das Taxan Docetaxel (Taxotere®) verwendet wurde. Das Ergebnis: Mit der Docetaxel-Kombination lebten Männer mit hormonrefraktärem Prostatakarzinom im Schnitt zwei Monate länger als mit der bisherigen Standardtherapie. Die Studiendaten sind jetzt im New England Journal of Medicine veröffentlich worden (315, 2004, S. 1488, 1502, 1513).

In der ersten Studie wurde die Kombination von Docetaxel plus Prednison mit der Standardtherapie Mitoxantron plus Prednison bei über 1000 Männern verglichen. Mit der Standardtherapie lebten die Männer im Schnitt noch 16,5 Monate, mit dem Docetaxel-Schema 18,9 Monate - ein Plus von 2,4 Monaten.

In der zweiten Studie wurde Docetaxel plus Estramustin mit der Standardtherapie Mitoxantron plus Prednison bei etwa 770 Männern verglichen. Mit der Docetaxel/Estramustin-Kombination lebten die Männer im Schnitt noch 18 Monate, mit der Standardtherapie nur 16 Monate.

Aufgrund dieser Studienergebnisse wurde Docetaxel in den USA zur Kombinationstherapie bei Männern mit androgen-unabhängigem Prostata-Karzinom bereits zugelassen - die Zulassung für die EU ist beantragt.

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