Ciguatera, eine Vergiftung durch tropischen Fisch

DARWIN (ug). Wer in den Tropen Fisch oder Meeresfrüchte ißt, kann davon nicht nur gastrointestinale Symptome bekommen, sondern auch neurologische Störungen.

Veröffentlicht:

Eine besonders häufige Vergiftung durch Meerestiere ist Ciguatera, schreiben Dr. Geoffrey Isbister von der Charles Darwin University in Darwin in Australien und seine Kollegen ("Lancet Neurology" 4, 2005).

Auslöser ist das Ciguatoxin, ein Gift, das von Einzellern gebildet wird. Diese lagern sich an Tangalgen ab und werden dort von Fischen gefressen, in denen sich das Gift anreichert. Die Fische wiederum werden von großen Raubfischen wie Barrakudas und Muränen gefressen. Über gebratene oder gekochte Fische gelangt das hitzestabile Toxin in Menschen.

Die Vergiftung kommt in tropischen und subtropischen Gewässern mit Korallenriffen vor. In der Karibik löse Ciguatera vor allem gastrointestinale Symptome aus, so Isbister. In der indopazifischen Region komme es dagegen zu neurologischen Störungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühl an Lippen und der Mundschleimhaut, Lähmungserscheinungen oder Koordinationsstörungen.

Typisch sei auch die Umkehr von Kalt- und Warmempfinden, wird auf der Website von TravelMED erklärt. Die Vergiftungserscheinungen können über einen langen Zeitraum anhalten. Es kann nur symptomatisch behandelt werden. Isbister rät, in den Tropen mit Fisch vorsichtig zu sein und auf lokale Warnungen zu achten.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Dr. Sonja Mathes sprach sich bei der Hauptversammlung des Marburger Bundes dafür aus, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die bald obligatorische Zeiterfassung für Ärzte an Unikliniken konsequent einzufordern.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes

© Porträt: Rolf Schulten | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Klinikärzte in der Primärversorgung – kann das gehen, Herr Dr. Botzlar?