Deutsche Krebshilfe fördert Früherkennung

BERLIN (grue). Die Deutsche Krebshilfe legt ihren künftigen Arbeitsschwerpunkt auf die Krebs-Früherkennung. Dazu gehören Kampagnen, mit denen die Bereitschaft zur Teilnahme an Früherkennungsmaßnahmen erhöht werden soll.

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Die Deutsche Krebshilfe hat im vorigen Jahr eine Bestandsaufnahme zum Thema Krebs-Früherkennung gemacht. Demnach nutzen in Deutschland nur jede zweite Frau und jeder sechste Mann die kostenlosen Untersuchungen zur Früherkennung. Vor allem das Früherkennungsangebot der Krankenkassen für Darmkrebs werde zu wenig angenommen, sagte Professor Wolff Schmiegel aus Bochum bei einer Pressekonferenz der Deutschen Krebshilfe in Berlin.

Es gehe nun darum, die 20 Millionen Anspruchsberechtigten für die Teilnahme zu motivieren. Dann könnten nach Schätzungen der Krebshilfe bis zu 15 000 Krebstodesfälle verhindert werden. Früh erkannt gilt Darmkrebs als heilbar. Die Krebshilfe will gezielt darauf hinweisen, daß Darmkrebs zu etwa 30 Prozent erblich bedingt ist, um Menschen mit familiär erhöhtem Risiko für eine Teilnahme an den Untersuchungen zu motivieren.

"Das deutsche Programm zur Darmkrebs-Früherkennung mit Anspruch auf Koloskopien ist weltweit einzigartig und bietet die Chance, dem Darmkrebs mit über 70 000 Neuerkrankungen pro Jahr etwas entgegenzusetzen", so Schmiegel.

Außerdem drängt die Deutsche Krebshilfe auf baldige Umsetzung des Mammographie-Screenings. "Frauen warten darauf, endlich regelmäßig zur Mammographie gehen zu können", meinte Dr. Leonhard Hansen von der KV-Vereinigung Nordrhein. Allerdings sei eine Weiterentwicklung des Programms nötig, um möglichst wenig falsch-positive Befunde zu bekommen.

Bei der Hautkrebsfrüherkennung wären regelmäßige Untersuchungen der gesamten Haut bei Menschen ab 30 sinnvoll, sagte Hansen. Derzeit werden Hautuntersuchungen bei Frauen ab 30 und Männer ab 45 Jahren von der GKV erstattet.

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