Diabetesprävention: Bewegung ist besonders wichtig
SULZBACH (hbr). Besonders nützlich zur Prävention von Diabetes mellitus ist viel Bewegung, hat Professor Christoph Rosak bei der Aufklärungsaktion "Gesünder unter 7" im Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach betont. Prävention von Diabetes tut Not, denn in Deutschland gibt es bereits acht Millionen Zuckerkranke und die Zahlen steigen weiter. "Das ist eine Katastrophe", sagte Lothar Kuntz von der "Ärzte Zeitung" bei der Aktion von Sanofi-Aventis. Schon im fünften Jahr engagiert sich die Tageszeitung als Partner der Aufklärung. "Diabetes ist natürlich ein Thema für jeden Hausarzt", sagte Kuntz. In der "Ärzte Zeitung" befassen sich daher jedes Jahr etwa 1000 Berichte mit diesem Thema.
In den Artikeln geht es auch um die Prävention des Typ-2-Diabetes. Denn der Krankheit lässt sich durch gezielte Maßnahmen vorbeugen - unter Umständen viele Jahre lang. Zwar ist einer der wichtigsten Risikofaktoren die genetische Veranlagung, das heißt, ein Elternteil ist an Typ-2-Diabetes erkrankt. In der Arztpraxis ist das einer der wichtigsten Hinweise, denn das Erkrankungsrisiko für Mitglieder von Diabetikerfamilien ist massiv erhöht. Die Vererbbarkeit beträgt 30 bis 60 Prozent, so der Diabetologe vom Krankenhaus Sachsenhausen in Frankfurt am Main.
Trotz des genetischen Risikos können Gefährdete jedoch die Wahrscheinlichkeit, einen manifesten Diabetes zu entwickeln, durch Gewichtskontrolle und viel Bewegung reduzieren. Denn auch Übergewicht als Risikofaktor und Bewegungsmangel fördern Insulinresistenz und in der Folge die Typ-2-Entwicklung. Vor allem regelmäßige körperliche Aktivität hilft, so der Diabetologe vom Krankenhaus Sachsenhausen in Frankfurt am Main. Der Grund: Insulinresistenz spricht auf Bewegung besser an als auf Gewichtsreduktion.
Einen Freifahrtschein für ungebremste Nahrungszufuhr bedeutet das allerdings nicht, auch wenn das Abnehmen oft schwer fällt. Doch obwohl die Diabetikerzahlen auch deshalb jährlich steigen, ist die erforderliche Diätberatung immer noch keine GKV-Leistung: "Das ist ein absolutes Manko", betonte Rosak.
Auch eine Hypertriglyzeridämie (über 150mg/dl) fördert übrigens die Insulinresistenz. Bei Risiko-Patienten kann sich die Messung also lohnen. Eine Fettleber begünstigt die Entstehung von Diabetes ebenfalls.