EMA stärkt die Rauchentwöhnung mit Vareniclin

Veröffentlicht:

LONDON (ob). Die europäische Zulassungsbehörde EMA hat das Raucherentwöhnungsmittel Vareniclin jetzt explizit gestärkt. Sie bescheinigt ihm ein nach wie vor positives Nutzen-Risiko-Verhältnis. Die Behörde bekräftigte diese Bewertung in einer Pressemitteilung.

Damit reagierte sie auf eine kürzlich publizierte Metaanalyse. Deren Autoren hatten wegen einer leichten Zunahme kardiovaskulärer Ereignisse erhebliche Sicherheitsbedenken geäußert.

Diese Einschätzung teilt die EMA nicht. Die Aussagekraft der Metaanalyse sei wegen einer Reihe von Limitierungen zu schwach, um "belastbare" Schlussfolgerungen zur Sicherheit von Vareniclin (Champix®) zu ermöglichen.

Moniert werden unter anderem die geringe Zahl von beobachteten Ereignissen sowie fehlende Informationen über den Zeitpunkt ihres Auftretens.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) und die Arbeitsgruppe für Pharmakovigilanz der EMA kommen deshalb zu dem Schluss, dass der Nutzen von Vareniclin bei der Raucherentwöhnung insgesamt überwiegt - trotz der Resultate der Metaanalyse.

Die Sicherheitsbedenken im Falle von Vareniclin waren von einer Forschergruppe um Professor Curt D. Furberg vom Wake Forest University Baptist Medical Center in North Carolina gemeldet worden.

Ihre Anfang Juli publizierte Metaanalyse (CMA 2011; online 4. Juli), die auf 14 randomisierten Studien mit insgesamt 8216 beteiligten Personen mit und ohne Herzerkrankungen basiert, war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Vareniclin-Behandlung mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und andere schwere kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert war.

Danach betrug die Rate der Patienten mit einem entsprechenden Ereignis in den Vareniclin-Gruppen 1,06 Prozent (52 von 4908 Patienten), in den Placebo-Gruppen 0,82 Prozent (27 von 3308 Patienten).

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Arzneimittel-Verschreibungsverordnung

Neue Zielgruppen für die Naloxon-Verordnung

Springer Medizin Charity Award-Gewinner

„Irrsinnig Menschlich“ bringt psychische Gesundheit ins Klassenzimmer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Springer Medizin Gala

Preisträger des Springer Medizin Charity Awards feierlich gekürt

Aviäre Influenza

Wann Impfen gegen Vogelgrippe nötig sein kann

Lesetipps
Nahm den Galenus-von-Pergamon-Preis 2025 in der Kategorie Primary Care entgegen: Dr. Joachim Kienhöfer (2.v.l.) von Novo Nordisk. Überreicht wurde er von Professorin Marianne Dieterich (Mitte) und Dr. Marcus Pleyer (r.). Moderiert wurde von Yve Fehring (l.) und Matthias Gabriel (2.v.r.).

© Marc-Steffen Unger

Diabetes mellitus

Galenus-Preis 2025: Awiqli® gewinnt in der Kategorie Primary Care

Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises 2025 in der Kategorie Specialist Care: Elahere von AbbVie. (V.l.n.r.:) Dr. Marcus Pleyer, Staatssekretär; Moderatorin Yve Fehring; Viviane Petermann, Business Unit Director Onkologie bei AbbVie; Jury-Präsidentin Professorin Marianne Dieterich, Matthias Gabriel, Ärzte Zeitung.

© Marc-Steffen Unger

Platinresistentes, high-grade seröses Ovarialkarzinom (OCa)

Galenus-Preis 2025: Elahere® gewinnt in der Kategorie Specialist Care