KOMMENTAR

Ein neuer Weg zur Diagnose Mastozytose

Von Gabriele Wagner Veröffentlicht:

Wer kennt sie nicht, die Patienten mit unklaren gastrointestinalen Beschwerden, die mit Stapeln von Vorbefunden nach diversen Konsultationen bei Kollegen in die Praxis kommen - und keine der Untersuchungen hat einen greifbaren pathologischen Befund ergeben. Je nach Temperament sind solche Patienten resigniert-leidend bis aggressiv-fordernd. Und sie können nervig sein. Je nach eigenem Temperament wird man alle möglichen Therapien anbieten oder die Patienten mit leichtem Kopfschütteln direkt zum Psychiater weiterschicken.

Doch vielleicht tut man zumindest einem Teil dieser Patienten mit unklaren chronischen Magen-Darm-Beschwerden unrecht. Denn Kollegen aus Bonn, Bad Godesberg, Erlangen und Krefeld haben aufgrund eigner Erfahrungen und Untersuchungen den Verdacht, daß viel häufiger als bisher angenommen eine systemische Mastzellkrankheit die Ursache unklarer gastrointestinaler Beschwerden ist. Bis zu 25 Prozent der Patienten, die nach einem fieberhaften Infekt ein Reizdarmsyndrom mit assoziierter Diarrhoe bekommen haben, könnten davon betroffen sein, so eine Vermutung.

Deshalb haben die Kollegen eine Checkliste entwickelt, mit der man solche Patienten identifizieren kann. Zumindest die Symptome lassen sich lindern, auch wenn es bislang keine kurative Therapie gibt. Es lohnt sich also durchaus, vor der Überweisung zu einem Psychiater erstmal eine Mastozytose auszuschließen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Eine Checkliste führt weiter, wenn bei chronischen Magen-Darm-Schmerzen keine Ursache gefunden wird

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“