Ersatzkasse will mehr Vernetzung in der Psychiatrie

HAMBURG (di). Die Ersatzkassen in Hamburg wollen die psychiatrische Versorgung in der Hansestadt besser verzahnen. Trotz steigenden Bedarfs sehen sie zusätzliche Betten nicht als notwendig an.

Veröffentlicht:

Die Ersatzkassen haben im vergangenen Jahr rund 53 Millionen Euro für die stationäre psychiatrische Versorgung ihrer Hamburger Versicherten gezahlt. Damit wird jeder zehnte Euro in der Krankenhausbehandlung für psychiatrische Patienten ausgegeben. Vor zehn Jahren lag dieser Anteil noch bei rund fünf Prozent. Diese Entwicklung wollen die Kassen durch eine engere Abstimmung zwischen den Sektoren stoppen.

"Das Ineinandergreifen der ambulanten und stationären Behandlung ist verbesserungsbedürftig. Auch dies ist ein Grund für steigende Ausgaben, denn eine schlechte Betreuung des Patienten lässt die Wiederaufnahme ins Krankenhaus steigen", sagte Thomas Schulte vom VdAK Hamburg. Als Ausweg sieht er Modelle zur integrierten Versorgung an, von denen derzeit einige in Hamburg umgesetzt werden. Schulte erwartet, dass diese Modelle - ergänzt um "neue Vergütungsformen" - keine zusätzlichen Klinikbetten erforderlich machen.

Als Gründe für den Anstieg des Behandlungsbedarfs nannte der VdAK:

  • Steigende Anforderungen an die Beschäftigten, verbunden mit der Angst um Arbeitsplatzverlust und andere soziale Unsicherheiten
  • Bessere Diagnostik, die das Entdecken psychiatrischer Erkrankungen erleichtert
  • Offenerer Umgang mit psychiatrischen Erkrankungen, die heute nicht mehr als Tabuthema gelten und von den Patienten oft selbst angesprochen werden.
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Therapie der Duchenne-Muskeldystrophie mit Kortikosteroiden über alle Altersstufen

Grundlagen und Real-World-Erfahrungen mit Vamorolon

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera Germany GmbH, München

Vor Ärztetag in Leipzig

Gegner und Befürworter der neuen GOÄ sammeln sich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EvidenzUpdate-Podcast

Methodische Frühlingsgefühle – oder warum Leitlinien ein bisschen Liebe brauchen

Porträt

Ein Zahnarzt und Ballermann-Sänger: Tobias Riether

Lesetipps
Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie

Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung