Exemestan nützt als Adjuvans bei Brustkrebs

LONDON (ikr). Bei Frauen mit Brustkrebs, die nach der Operation adjuvant mit dem Antiöstrogen Tamoxifen behandelt werden, ist die krankheitsfreie Überlebensrate höher, wenn sie nach zwei bis drei Jahren auf den steroidalen Aromatasehemmer Exemestan umgestellt werden und nicht - wie bisher üblich - fünf Jahre lang Tamoxifen bekommen. Das hat jetzt eine randomisierte Phase-III-Studie ergeben.

Veröffentlicht:

An der Studie nahmen 4742 Frauen in der Postmenopause teil, die wegen eines Mamma-Karzinoms bereits zwei bis drei Jahre adjuvant mit Tamoxifen behandelt worden waren und in dieser Zeit rezidivfrei geblieben waren (NEJM 350, 2004, 1081). An diesem Punkt begann die Studie: 2362 Frauen wurden für weitere zwei bis drei Jahre auf 25 mg/d Exemestan (in Deutschland als Aromasin® erhältlich) umgestellt, und die übrigen 2380 Frauen nahmen weiterhin 20 mg des Antiöstrogens täglich ein. Primärer Endpunkt der Studie war die krankheitsfreie Überlebensrate.

In der Exemestan-Gruppe waren etwa 31 Monate nach Studienbeginn noch 91,5 Prozent der Frauen krankheitsfrei und in der Tamoxifen-Gruppe 86,8 Prozent. Der absolute Benefit mit dem Aromatasehemmer beträgt somit 4,7 Prozent. Dieser Unterschied ist signifikant. Und das bedeutet: Es müssen 21 Frauen mit Exemestan behandelt werden, damit eine über drei Jahre krankheitsfrei bleibt.

Es gab während der Studienzeit insgesamt 449 Ereignisse wie Lokalrezidive, Fernmetastasen, Brustkrebs in der anderen Brust oder Tod. In der Exemestan-Gruppe wurden 183 Ereignisse dieser Art registriert, in der Tamoxifen-Gruppe hingegen 266, wie die Arbeitsgruppe um Dr. R. Charles Coombes vom Hammersmith Hospital in London berichtet. Das bedeutet eine relative Reduktion der Ereignisrate um 32 Prozent mit dem Aromatasehemmer. Die Gesamtüberlebensrate - ein sekundärer Endpunkt - unterschied sich nicht signifikant in beiden Studiengruppen.

Die Verträglichkeit der Therapien: Mit dem Aromatasehemmer gab es mehr Arthralgien und Diarrhoen als mit Tamoxifen. Mit dem Antiöstrogen gab es jedoch häufiger Vaginalblutungen, Muskelkrämpfe und thromboembolische Ereignisse.

Exemestan ist in Deutschland bisher zur Behandlung von Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs nach Progression unter einer Antiöstrogentherapie zugelassen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten

Neue Skills dank Studium

Als Primary Care Managerin hält Desiree Reitmeier jetzt eigene Sprechstunden ab

Lesetipps
Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen

Gruppe Senioren sitzt gemeinsam am Kaffeetisch im Aufenthaltsraum im Seniorenheim

© Robert Kneschke/Zoonar/picture alliance

Zwei Phase-III-Studien gescheitert

Semaglutid wirkt nicht gegen Alzheimer