Kalifornien
FDA gegen Kaffee-Krebswarnung
Krebserregende Stoffe müssen in den USA gekennzeichnet werden – das beträfe auch das Acrylamid im Kaffee. Die Lebensmittelbehörde will das aber nicht machen – und knüpft sich an Unterstützer.
Veröffentlicht:
Zur gesundheitlichen Wirkung von Kaffee gibt es unterschiedlichste Studien – in letzter Zeit sehen Forscher eher positive Aspekte.
© amenic181 / Fotolia
WASHINGTON. Ist Kaffee krebserregend? In Kalifornien hat sich nun auch die Bundesbehörde FDA in diese Thematik eingemischt. Die zentrale Lebensmittelbehörde Food and Drug Administration erklärte am Mittwoch in einer Stellungnahme, man sei für eine Ausnahmeregelung bei der Kennzeichnungspflicht für Kaffee. Damit schloss sich die FDA der Ansicht kalifornischer Behörden an.
In den USA ist es gesetzlich verpflichtend, krebserregende Inhaltsstoffe in Lebens- und Genussmitteln kenntlich zu machen. Auf den Antrag einer Verbrauchergruppe hatte im Frühjahr ein Gericht in Los Angeles entschieden, Kaffeeanbieter müssten Kunden auf die als krebserregend eingestufte Chemikalie Acrylamid hinweisen. Sie entsteht, wenn Lebensmittel hoch erhitzt werden, etwa beim Rösten von Kaffeebohnen.
WHO sieht keine erhöhte Gefahr
In Kalifornien läuft derzeit eine öffentliche Anhörung, nach deren Ende die Behörden des Bundesstaates entscheiden wollen, ob für Kaffee eine Ausnahmegenehmigung gelten soll. Die Weltgesundheitsorganisation sieht Kaffee auf der Grundlage einer Studie ihrer Internationalen Krebsforschungsagentur nicht als erhöhtes Krebsrisiko an. Deshalb will auch die kalifornische Regierung die Stoffe aus der Kaffeeröstung von der Kennzeichnungspflicht ausnehmen.
Dieser Meinung schloss sich nun die FDA an. Die Kennzeichnung dürfe die Verbraucher nicht in die Irre führen, sagte der Leiter der Behörde, Scott Gottlieb. "Wir haben diese Entscheidung getroffen, weil wir sorgfältig die neuesten Forschungsergebnisse zu Kaffee und Krebs gesichtet haben und diese eine Krebswarnung für Kaffee nicht stützen", betonte er.
Manche Studien sehen im Kaffeekonsum umgekehrt gar einen lebensverlängernden Effekt. Das Getränk könnte auch positiven Einfluss auf die kardiovaskuläre Gesundheit haben. (dpa/ajo)