Fette Menschen sind vielleicht gemütlich, aber sicher nicht gesund

MÜNCHEN (sto). "Übergewicht wird als Gesundheitsrisiko immer noch unterschätzt", sagt Professor Alfred Wirth aus Bad Rothenfeld. "Es gibt keine gesunden Dicken", betonte der Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft beim Auftakt der bundesweiten Aktion "Leichter leben in Deutschland".

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Adipositas müsse endlich als Krankheit mit organschädigenden Folgen und einer "miserablen Lebensqualität" anerkannt werden, forderte der Direktor der Teutoburger-Wald-Klinik auf einer Veranstaltung des Bayerischen Gesundheitsministeriums in München.

Denn zu den Folgen der Adipositas gehören zweifellos Diabetes, Fettstoffwechselkrankheiten, Hypertonie und viele andere Beschwerden bis hin zu Schäden am Skelettsystem. Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschädigungen und viele Krebserkrankungen stehen ebenfalls in engem Zusammenhang mit Übergewicht, betonte Wirth.

Diese Tragweite werde von vielen Ärzten und Politikern nach wie vor nicht wahrgenommen, sagte Wirth. Und Ärzte, die sich intensiv um adipöse Patienten kümmerten, würden wiederum nicht angemessen honoriert. Außer einer besseren Vergütung für präventive Leistungen seien Bonusprogramme notwendig, die gesundheitsförderndes Verhalten unterstützten.

Die Hauptursachen für zunehmende Körperfülle - mangelnde Bewegung und falsche Ernährung - sind schon lange bekannt. Aber geändert habe sich bisher kaum etwas, kritisierte Wirth. "Wie lange dauert es noch, bis im Kindergarten Ernährung ein Thema wird und Spielen dort mit Bewegung assoziiert wird?" Auch in der Schule sollten Kinder "das Einmaleins der Lebensmittelkunde" lernen, und es müsse mehr Sportunterricht angeboten werden, verlangte er.

An der heute beginnenden Aktion beteiligen sich bundesweit über 900 Apotheken Es werden unter anderem Ernährungsberatung, Seminare und Bewegungsprogramme angeboten.

Weitere Infos gibt "Leichter Leben in Deutschland" unter www.llid.de

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