Erkältungszeit

Frauen toppen Männer bei der Händehygiene

Wie sieht es mit der Händehygiene in öffentlichen Waschräumen aus? Studenten haben Männer und Frauen beobachtet und kommen zu interessanten Erkenntnissen.

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20 Sekunden mit Wasser und Seife gewaschen? Das machen offenbar nur wenige Menschen.

20 Sekunden mit Wasser und Seife gewaschen? Das machen offenbar nur wenige Menschen.

© Gina Sanders / Fstock.adobe.com

HEIDELBERG. Einen Monat lang schauten Psychologie-Studierende von der privaten SRH Hochschule Heidelberg insgesamt 1000 Besuchern öffentlicher Toiletten in und um Heidelberg auf die Finger. Ihren Beobachtungen zufolge waschen sich Frauen oft gründlicher die Hände als Männer – allerdings haben beide Geschlechter Nachholbedarf.

Während etwa elf Prozent der beobachteten Männer ganz auf die Reinigung verzichteten, waren es bei den Frauen nur drei Prozent. Mit Wasser und Seife rückten immerhin 82 Prozent der Frauen den Keimen auf den Leib – bei den Männern waren es lediglich 51 Prozent.

Nur insgesamt rund acht Prozent reinigten ihre Hände allerdings so, wie es die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt: mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife, und nicht nur die Handflächen, sondern auch die Fingerzwischenräume. Gerade in Zeiten, in denen Erkältungs- und Noroviren verbreitet sind, eine Erkenntnis, die Aufmerksamkeit verdient.

In einer ähnlichen Untersuchung war die BZgA im Jahr 2013 zu einem noch deutlicheren Geschlechter-Unterschied gekommen. Damals gaben 95 Prozent der befragten Männer an, sich nach einem Toilettengang "fast immer" die Hände zu waschen. Bei den Frauen waren es 98 Prozent. Und in einer weiteren Umfrage der BZgA zum Händewaschen hatten 87 Prozent der Menschen angegeben, sich wenn möglich die Hände mit Seife oder Waschlotion zu waschen. Aber nur 38 Prozent der Befragten halten sich an die Dauer von mindestens 20 Sekunden.

US-Forscher fanden übrigens heraus, dass Schilder die Hygiene erhöhen könnten. Sie brachten für eine Untersuchung auf einer Herrentoilette vor einigen Jahren Schilder mit der Aufschrift an: "Vier von fünf Männern waschen sich ihre Hände." Daraufhin stieg die Zahl der Händewascher von 77 auf 86 Prozent. (dpa)

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