Für Hypothyreose und Schluckstörung L-Thyroxin jetzt in Tropfenform

STUTTGART (gwa). Patienten mit Hypothyreose können seit November L-Thyroxin auch in Tropfenform erhalten. Das kann ein Vorteil etwa bei Schluckstörungen sowie für Babys sein. Die Umstellung ist in der Praxis ohne Probleme möglich, weil Tropfen und Tabletten therapeutisch äquivalent sind. Das hat eine Studie mit 136 Patienten ergeben.

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Professor Martin Grußendorf von der "Endokrinologie und Diabetologie im Zentrum" in Stuttgart und Kollegen aus weiteren 19 Zentren untersuchten in einer Studie über sechs Monate, ob unter Praxisbedingungen eine Umstellung von Tabletten auf L-Thyroxin-Tropfen (in Deutschland Lixin® liquid von der Gruppe Sanofi-Aventis) möglich ist.

Das kann etwa indiziert sein bei Allergien gegen Tablettenhilfsstoffe, bei Schluckstörungen sowie für Babys und Kleinkinder. Ein weiterer Vorteil: Feine Dosisanpassungen um 5 µg L-Thyroxin (entspricht einem Tropfen) sind möglich.

Damit eine Umstellung unter Praxisbedingungen einfach möglich ist, müssen beide Darreichungsformen therapeutisch äquivalent sein. Zum Beispiel müssen 75 µg L-Thyroxin als Tropfen genauso wirksam sein wie 75 µg als Tablette. Diese Äquivalenz wurde in der Studie nachgewiesen (Medizinische Klinik 99, 2004, 639).

Die Probanden zwischen 18 und 60 Jahren hatten wegen Hypothyreose eine L-Thyroxin-Tabletten bekommen. Zu Beginn sowie nach ein, zwei, drei und sechs Monaten wurden die Schilddrüsen sonographisch untersucht, und TSH sowie fT3 und fT4 im Serum wurden bestimmt. Je nach TSH-Werten wurde die L-Thyroxindosis gegebenenfalls angepaßt, um das Therapieziel, TSH-Werte im mittleren Normbereich, zu erreichen.

Bei jeweils knapp 80 Prozent der Teilnehmer blieben im mittleren TSH-Bereich ohne Dosisanpassung, bei einem Fünftel mußte die Dosis angepaßt werden. Knapp 90 Prozent der Patienten beurteilten die Therapie mit den Tropfen als gut.

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