G8-Schule macht Schüler nicht kränker

MÜNCHEN (mut). Die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre wirkt sich nach ersten Erkenntnissen nicht auf die Gesundheit der Schüler aus. Allerdings haben sowohl G8- als auch G9-Schülern recht häufig Kopf- und Rückenschmerzen.

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Bei fast jedem Gymnasiasten brummt mindestens einmal monatlich der Schädel - ob mit G8 oder G9. © Ana. Blazic / fotolia.com

Bei fast jedem Gymnasiasten brummt mindestens einmal monatlich der Schädel - ob mit G8 oder G9. © Ana. Blazic / fotolia.com

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Zwar gibt es kaum Unterschiede bei der Prävalenz von typischen Stressbeschwerden wie Kopf-, Rücken- und Schulterschmerzen bei Kindern mit acht und neun Jahre Gymnasialzeit, jedoch liegt diese Prävalenz auf recht hohem Niveau, hat jetzt eine Untersuchung bei 1200 Schülern in München ergeben.

Ein Team um Dr. Astrid Milde-Busch von der LMU München hat dazu an Münchner Gymnasien Schüler des ersten G8- und des letzten G9-Jahrgangs (Schüler der damals 10. und 11. Klassen) über Stressbeschwerden, ihren Gesundheitszustand und ihre Lebensumstände befragt (Klin Padiatr online). Dabei zeigte sich zwar, dass die G8-Schüler tatsächlich über weniger tägliche Freizeit verfügen und dass einem größeren Teil der G8-Schüler im Vergleich zu den G9-Schülern die verfügbare Freizeit zur Erholung nicht ausreicht.

Allerdings wirkte sich dies nicht auf die Prävalenz von Stresssymptomen aus: So gaben etwa 83 Prozent sowohl der G8- als auch G9-Schüler an, mindestens einmal im Monat an Kopfschmerzen zu leiden, weitere häufige Beschwerden waren Kreuz- oder Rückenschmerzen (bei 48 Prozent), übermäßiges Schlafbedürfnis (bei 46 Prozent) sowie Nacken- und Schulterschmerzen (bei 45 Prozent). Insgesamt fühlte sich jeder fünfte Schüler erheblich durch Stress belastet.

Statistisch gesehen gab es jedoch keine nachweisbaren Unterschiede zwischen den Jahrgängen bei der Häufigkeit von Kopfschmerzen oder anderen körperlichen Beschwerden. Unter der zunehmenden Beanspruchung durch die verkürzte Gymnasialzeit mit ihren verdichteten Lehrplänen leidet vor allem das Freizeitverhalten, so die Autoren. Bislang spiegele sich dies jedoch nicht in gesundheitlichen Problemen wider.

In einer Mitteilung zu der Studie gibt die Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) allen Schülern die generelle Empfehlung, durch eine gesunde Lebensweise, vor allem durch viel körperliche Aktivität, ausreichend Schlaf und genügend außerschulischen Interessen, Kopfschmerzen und anderen Beschwerden vorzubeugen.

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