STIKO-Beschlussempfehlung

Gleichzeitige Influenza- und Corona-Impfung in Sicht

Veröffentlicht:
Arzt zieht eine Impfung gegen COVID-19 auf. Die STIKO hat eine Beschlussempfehlung ins Stellungnahmeverfahren gegeben, dass der ersten Impfung im selben Termin auch noch eine Influenza-Impfung folgen dürfte.

Arzt zieht eine Impfung gegen COVID-19 auf. Die STIKO hat eine Beschlussempfehlung ins Stellungnahmeverfahren gegeben, dass der ersten Impfung im selben Termin auch noch eine Influenza-Impfung folgen dürfte.

© dpa

Berlin. Eine entscheidende Erleichterung für impfende Ärzte wird voraussichtlich schon bald wirksam: die gleichzeitige Impfung gegen COVID-19 und Influenza. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat am Freitagabend gemeldet, dass sich die Ständige Impfkommission (STIKO) für ein solches Vorgehen ausgesprochen und einen entsprechenden Entwurf zur Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung in das Stellungnahmeverfahren gegeben habe. Außerdem, so die KBV weiter, empfehle sie Personen mit Immundefizienz jetzt auch eine Auffrischimpfung. Genannt werden unter anderem Krebspatienten unter aktiver Chemotherapie oder Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz.

Auf der Website der STIKO beim RKI sind zu dieser Entwicklung noch keine Informationen hinterlegt. Zuletzt hatte die STIKO die COVID-19-Impfempfehlung dahingehend ergänzt, dass Schwangere ab dem zweiten Trimenon und stillende Mütter gegen COVID-19 geimpft werden sollten.

In ihrem Empfehlungsentwurf, so die KBV weiter, beziehe sich die STIKO auf alle Totimpfstoffe, die künftig simultan mit einer COVID-19-Impfung verabreicht werden können. „Unter der Voraussetzung, dass eine Indikation zur Impfung sowohl gegen Influenza als auch gegen COVID-19 bestehe, ist die gleichzeitige Verabreichung der beiden Impfstoffe möglich“, zitiert die KBV aus dem ihr offenbar vorliegenden Entwurf der STIKO. Die Injektion solle in der Regel an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Bisher lautete die Empfehlung der Impfkommission, dass zu anderen Impfstoffen ein Mindestabstand von 14 Tagen eingehalten werden sollte.

Große Erleichterung für impfende Praxen

Für impfende Praxen dürfte die Empfehlung, wenn sie endgültig beschlossen wird, eine große Erleichterung bringen, da sie vor allem bei dann bald anstehenden Auffrischimpfungen Patienten an einem Termin gegen Influenza und gegen COVID-19 geimpft werden können.

Bei einer gleichzeitigen Anwendung könnten Impfreaktionen häufiger als bei der getrennten Gabe auftreten, zitiert die KBV weiter aus der Beschlussempfehlung. Erfahrungen mit anderen Impfstoffen zeigten jedoch, dass die Immunantwort und das Nebenwirkungsprofil nach gleichzeitiger Verabreichung verschiedener Impfstoffe im Allgemeinen dem bei jeweils alleiniger Anwendung entsprächen.

„Dies entzerrt die Impfterminvergabe in den Praxen für die Patientinnen und Patienten, die gegen Influenza und gegen COVID-19 geimpft werden sollen“, wird der stellvertretene Vorstandsvorsitzende, Dr. Stephan Hofmeister in der Mitteilung zitiert. Diese Patientinnen und Patienten müssten so nicht ein zweites Mal einbestellt werden. (ger)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Impfschutz bei den Kleinsten oft unvollständig

© Olivier Le Moal - stock.adobe.com

Content Hub Impfen

Pneumokokken-Impfschutz bei den Kleinsten oft unvollständig

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

© MKC/ shutterstock

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hormonelle Umstellung

Im Griff der Hormone: Wie die Menopause rheumatische Erkrankungen steuert

Gehalt, Urlaub, Bereitschaftsdienste

Arbeitsverträge für Ärzte: Darauf ist zu achten

Lesetipps
Rennauto fährt über Ziellinie

© el_pedro / stock.adobe.com

Update

Private Abrechnung

Neue GOÄ: Zurück in die Warteschleife!

Ein Mädchen hält sich schmerzverzerrt den Kopf.

© KI-generiert daratorn / stock.adobe.com

Netzwerk-Metaanalyse

Kinder mit Migräne: Diese Medikamente helfen bei der Prophylaxe