Immer noch viele Kranke

Grippewelle flaut langsam ab

Kleine Entwarnung: Die Grippeviren sind in Deutschland nicht mehr so aktiv wie noch in den Wochen zuvor. Dennoch liegen viele Menschen wegen Influenza flach.

Veröffentlicht:
Mehr als 38.500 Influenzafälle wurden in dieser Grippesaison bislang gezählt.

Mehr als 38.500 Influenzafälle wurden in dieser Grippesaison bislang gezählt.

© Danel / fotolia.com

BERLIN. Bundesweit geht die Influenza-Aktivität zurück, sie war aber vergangene Woche immer noch in allen Regionen stark erhöht, berichtet die AG Influenza am Robert Koch-Institut.

In der neunten Kalenderwoche (KW 9) ist dabei in den Praxen die Zahl der Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen auf hohem Niveau verharrt.

Im vergangenen Jahrzehnt hatte es nur im Winter 2004/05 ein ähnliches Ausmaß an Atemwegserkrankungen gegeben. Für die KW 9 (23. Februar bis 1. März) wurden bislang 4.204 klinisch-labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt.

Knapp 6000 Influenza-Erkrankte stationär behandelt

Im Nationalen Referenzzentrum für Influenza (NRZ) waren in der ersten Februarwoche bei 255 eingesandten Sentinelproben 132 positiv für Influenza. Das heißt, bei etwa der Hälfte der Patienten mit Grippe-Symptomen liegt zurzeit auch eine Influenza vor.

Typisch für Influenza sind dabei plötzlicher Krankheitsbeginn, Fieber, trockener Husten und schweres Krankheitsgefühl. In 19 der Proben wurden zudem Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) isoliert.

Seit Beginn der Grippesaison im vergangenen Jahr (40. KW) wurden 38.552 klinisch-labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt. 5.931 Patienten (15 Prozent) wurden danach stationär behandelt.

Auch wurden 84 labordiagnostisch bestätigte Todesfälle mit Influenza dem RKI gemeldet; der Altersmedian liegt bei 60 Jahren (Spannweite 1 Monat bis 90 Jahre).

Auch in Finnland und Belgien hohe Aktivität

Insgesamt dominieren A(H1N1)- pdm09Viren. Dieser Subtyp hatte einen Anteil von 43 Prozent an den isolierten Erregern der Stichproben, gefolgt von Influenza A(H3N2)-Viren (35 Prozent) und Influenza B-Viren (22 Prozent).

Die A(H3N2)-Viren reagieren dabei weniger gut mit dem in konventionellen Impfstoffen enthaltenen Impfstamm, so die AG Influenza.

Die anderen Viren würden gut mit dem Impfstoff abgedeckt. Die Analyse der mit Oseltamivir therapierten Patienten ergab in zwei Fällen eine Resistenz gegen den Neuraminidasehemmer.

Alle untersuchten Influenzaviren waren sensitiv gegen den Neuraminidase-Inhibitor Zanamivir.

Außer in Deutschland, gibt es in Europa noch in Finnland und Belgien eine hohe Aktivität von Grippeviren. In den meisten europäischen Ländern nehmen die Grippe-Aktivitäten allerdings bereits wieder ab.(eis)

Mehr zum Thema

ARE in Grafiken

Weniger Praxisbesuche wegen Atemwegsinfektionen

Aviäre Influenza

Wann Impfen gegen Vogelgrippe nötig sein kann

Akute respiratorische Erkrankungen

Erster ARE-Saisonrückblick nach der RSV-Impfempfehlung

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie