Halsweh-Skala klärt Antibiotika-Bedarf

NEU-ISENBURG (eis). Mit der Centor-Skala lässt sich bei Patienten mit Halsschmerzen die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit Gruppe-A-Streptokokken (GAS) und damit die Indikation für ein Antibiotikum ermitteln.

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Etwa 50 bis 80 Prozent der Pharyngitiden sind durch Viren bedingt, vermerkt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) in ihren Halsschmerz-Leitlinien (www.degam-leitlinien.de).

Virale und bakterielle Pharyngitiden lassen sich dabei nicht sicher unterscheiden. Die DEGAM empfiehlt zur Abklärung bei Patienten über 15 Jahre und weniger als 14 Tagen Symptomdauer den Centor Score.

Für die vier Kriterien Fieber in Anamnese, Fehlen von Husten, geschwollene vordere Halslymphknoten und Tonsillenexsudate gibt es dabei je einen Punkt. Ab drei Punkten ist dabei eine GAS-Pharyngitis besonders wahrscheinlich.

Abhängig von der Klinik ist dann eine Therapie mit Penicillin zu erwägen (sieben Tage dreimal täglich 0,8-1 Million I.E).

Bei unklarem Befund und mittlerer Centor-Punktzahl kann ein Abstrich mit GAS-Schnelltest oder Kultur die Indikation zur Antibiose klären.

Bei allen Halsweh-Patienten ohne Kontraindikationen rät die DEGAM zudem zu einer Analgesie mit Paracetamol oder Ibuprofen (zwei bis drei Tage).

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