Kommentar
Impfungen wieder einmal unschuldig
Liest man in einschlägigen Impfgegnerforen, ist nur ein Schluss möglich: Ohne Impfungen gäbe es keine Krankheiten, kein Leid und keinen Hunger auf der Welt. Ein gern wiedergekäutes "Argument" lautet: Impfungen triggern Autoimmunerkrankungen.
Das mag sogar plausibel erscheinen, denn immer wenn das Immunsystem einen Kick erhält, könnte es sich auch gegen den eigenen Körper richten. Nur müsste das für Impfungen und Infektionen gelten. Daran ändert auch das von Impfgegnern gern vor das Wort Infektion gestellte Adjektiv "natürlich" nichts.
Eine Rheumatoide Arthritis (RA) jedenfalls hat nichts mit einer Impfung zu tun, hat eine Studie aus Schweden ergeben. Die Autoren weisen in der Diskussion noch einmal daraufhin, dass keine epidemiologische Studie mit statistischer Power bisher einen Zusammenhang von RA und Impfungen ergeben habe.
Solche Berichte zu RA oder reaktiver Arthritis seien Einzelfallberichte ohne Kontrollen. Das sollten Ärzte im Hinterkopf behalten, wenn Patienten so gegen Impfungen argumentieren - und ihnen den Unterschied zwischen einer Anekdote und wissenschaftlichen Studien klarmachen.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Rheumatoide Arthritis nicht durch Impfungen getriggert