Indapamid hat für Hypertonie-Kranke einige Vorteile

WIESBADEN (ner). Diuretika sind ein wesentliches Basistherapeutikum bei der Behandlung kardiovaskulär erkrankter Menschen und besonders bei Bluthochdruck. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Präparaten.

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So kommen für die langfristige Therapie in erster Linie Thiazid-Diuretika in Betracht, wobei es auch dort Unterschiede gebe, sagte Privatdozent Karl Wagner aus Hamburg beim Internistenkongreß. Indapamid etwa sei wegen seiner besonderen Struktur und der sehr starken Lipophilie nicht nur diuretisch wirksam, so Wagner bei einer von Servier unterstützten Veranstaltung.

In kleinen Dosen wirke Indapamid, das vom Unternehmen als Natrilix® angeboten wird, zusätzlich gefäßerweiternd und senke auch dadurch den Blutdruck. Weitere Vorteile der Substanz sind die geringen metabolischen Effekte: Der Blutzucker steigt nur gering, und auch die Beeinflussung des Cholesterin-Spiegels ist nach Wagners Angaben geringer ausgeprägt als bei Hydrochlorothiazid.

Zudem sei Indapamid eine gute Option, um bei linksventrikulärer Hypertrophie eine Rückbildung der Herzmuskelmasse zu erreichen, sagte Professor Frank M. Baer aus Köln mit Bezug auf die LIVE-Studie (Left Ventricular Hypertrophy Regression: Indapamide SR 1,5 mg Versus Enalapril 20 mg). In LIVE hatten mehr als 400 Patienten mit linksventrikulärer Hypertrophie 48 Wochen lang täglich entweder 1,5 mg Indapamid retard oder 20 mg Enalapril erhalten.

Bei gleicher Senkung des Blutdrucks reduzierte das Diuretikum den linksventrikulären Massenindex signifikant stärker (minus 7,5) als der ACE-Hemmer (minus 2,8). Daß dieser Effekt mit einem Überlebensvorteil verbunden sein kann, habe dann die LIFE-Studie belegt, in der Losartan mit Atenolol verglichen worden ist. Und in einer weiteren Studie (NESTOR) wurde mit Indapamid die Mikroalbuminurie signifikant stärker reduziert als mit Enalapril.

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