HIV-Ausbrüche

Infektionsquelle Health Worker? HIV in Pakistan

Nach Hunderten positiven HIV-Tests in Pakistan machen sich Wissenschaftler Sorgen über das Ausmaß der Epidemie.

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SARGODHA / SINDH / PAKISTAN. Wissenschaftler zeigen sich wegen der HIV-Ausbrüche in mehreren Distrikten in Pakistan (die „Ärzte Zeitung“ berichtete) besorgt. Wie sie im Fachblatt „Lancet Infectious Diseases“ berichten, ist in einem einzigen Dorf im Distrikt Sargodha die Prävalenz von HIV-Infektionen innerhalb von sechs Monaten von einem auf sechs Prozent gestiegen (Lancet Infect Dis 2019; 19(7): 671). Viele der HIV-Infizierten seien vor ihrer Diagnose von demselben Arzt behandelt worden.

In der Provinz Sindh war zunächst bei 15 Kindern eine HIV-Infektion entdeckt worden, woraufhin alle Bewohner der Region gescreent wurden. Mittlerweile sind 700 HIV-Infektionen bestätigt, darunter 600 bei Kindern, die meisten unter fünf Jahre alt. Als Ursache werden kontaminierte Blutprodukte oder unsterile medizinische Instrumente wie Skalpelle vermutet.

Ein Pädiater, der mehr als 100 Kinder durch kontaminierte Spritzen infiziert haben soll, wurde verhaftet, wie die Forscher berichten. Mehrere hundert unregistrierte Blutbanken und unlizensierte medizinische Einrichtungen seien geschlossen worden.

„Da das Ausmaß der Epidemie weiterhin unklar ist, hat die WHO eine Einsatzgruppe nach Pakistan geschickt“, schreiben die Forscher. „Der Verdacht, dass die HIV-Ausbrüche mit der Arbeit von medizinischem Personal assoziiert sind, deutet auf eine möglicherweise unterschätzte Infektionsquelle in Pakistan hin.“ Bisher seien hauptsächlich Drogenabhängige und Sex-Arbeiter als Überträger des Virus angenommen worden. (bae)

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